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Ganz ähnlich zu vergleichbaren IT-Trends hat das Cloud Computing in seiner Anfangszeit Unternehmen mit großen Versprechungen gelockt – teilweise mit zu großen. Mit etwas Abstand betrachtet, ist der Cloud dennoch eindeutig anzuerkennen, dass sie viele der erhofften Vorteile halten konnte – von der einfachen Skalierbarkeit über eine schnellere Bereitstellung bis hin zum unkomplizierten Zugang zu neuen Technologien wie KI. Allerdings ist und war die Cloud nie die Antwort auf alles oder ein Allheilmittel für den fehlenden technologischen Reifegrad in Unternehmen. Es ist daher nur logisch, dass die Cloud-Technologie nach der anfänglichen Euphorie nicht nur selbst ausgereifter und besser wird, sondern auch die Erwartungen realistischer ausfallen. Die Konsequenzen aus dieser Entwicklung, etwa die Rückführung einzelner Workloads in On-Premise-Lösungen, dürfen dabei nicht missinterpretiert werden – wir beobachten keine Abkehr von der Cloud.

Dabei ist natürlich nicht zu bestreiten, dass Unternehmen ihre anfänglichen Cloud-Entscheidungen neu evaluieren – ein richtiger und wichtiger Schritt. Aktuell setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass nicht jeder Workload zwangsläufig migriert werden muss, nicht jede Cloud-Strategie automatisch erfolgreich ist und nicht jeder Anbieter die passenden Services liefert. Vielmehr kommen Unternehmen zu der Einsicht, dass Ansätze aus Hybrid-, Multi-, Private-Cloud und On-Premise auf Open-Source-Basis den größten Mehrwert bieten und relevanter denn je sind. Die Rückholung einzelner Workloads ist eine bewusste Entscheidung, die Unternehmen jetzt gezielt treffen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Latenzproblemen über die gestiegene Komplexität bis hin zu rechtlichen Bedenken und höheren Kosten. Die Cloud wird damit intelligenter und genau dort eingesetzt, wo sie den größtmöglichen Mehrwert bietet.

Diese Entwicklung bedeutet allerdings nicht, dass das Cloud Computing an Relevanz verliert, wie eine Studie von Red Hat unter 609 IT-Managerinnen und -Managern aus sechs Ländern belegt: Fast neun von zehn (87 Prozent) der deutschen Befragten nennen Investitionen in Cloud-Technologien als eine ihrer Prioritäten für das Jahr 2025. Die Studie macht auch deutlich, dass die Cloud weit mehr ist als eine Methode, um Ressourcen auszulagern. Denn während die Cloud sich als Technologie etabliert hat, steht der nächste große IT-Trend – die Künstliche Intelligenz – noch ganz am Anfang. An dem omnipräsenten Thema KI führt für Unternehmen mit Blick auf Effizienz und Wettbewerbstauglichkeit de facto kein Weg vorbei, es mangelt allerdings oftmals an den dafür notwendigen Kapazitäten und der Expertise. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet die Cloud. Als zentraler Enabler baut sie die technologische Brücke, mit deren Hilfe Unternehmen jeder Größe Innovationen vorantreiben können. In Verbindung mit den richtigen Anbietern bietet sie einen einfachen Einstieg in die KI-Welt, der zunächst auch aus kleineren Projekten und Small Language Models bestehen kann. Eine wichtige Aufgabe ist dabei die Überwindung dieses Skill Gaps und die Demokratisierung der KI.

Nach den Jahren überzogener Erwartungen hat die Cloud ihren zentralen Platz in der IT-Welt gefunden. Unternehmen schätzen die Vorteile mittlerweile realistisch ein und treffen bewusste Entscheidungen. Das bedeutet auch, dass einige der eventuell überhastet migrierten Workloads wieder zurückgeholt werden. Eines bedeutet es aber auf keinen Fall: Die Abkehr von der Cloud.


Über den Autor

Als Senior Director und Country Manager Deutschland konzentriert sich Gregor von Jagow darauf, die Transformationsprozesse von Unternehmen und Partnern mit innovativen Enterprise-Open-Source-Technologien und der typischen Red Hat Open Culture voranzutreiben und zu unterstützen. Der Wirtschaftsinformatiker hat ein zentrales Ziel formuliert: Auf alle Marktveränderungen mit passenden Go-to-Market-Modellen reagieren und so Customer Experience und Customer Success kontinuierlich verbessern. Von Jagow bringt umfassende Software- und Vertriebserfahrung mit zu Red Hat. Seine Karriere startete er als Sales-Manager bei IBM. Danach folgten verschiedene Positionen bei SAP – darunter Global Managing Partner für einen großen Automobilhersteller. Anschließend wurde er von VMware zum Director Strategic Accounts berufen und hat dann die Position des Head of Manufacturing, Industrial & Transportation für Google Cloud Germany übernommen. Vor seinem Wechsel zu Red Hat war er Regional Vice President bei UiPath.

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