Als IT-Dienstleister greift CROZ Branchentrends früh auf, um dem Markt jederzeit einen Schritt voraus zu sein. Schon 2022 haben wir unser erstes Projekt umgesetzt, bei dem Red Hat OpenShift direkt auf Bare Metal betrieben wurde – also ohne den Umweg über virtuelle Maschinen. Die seitdem gewonnenen Erkenntnisse zeigen: Die Vorteile gehen weit über reine Kosteneinsparungen hinaus.
Warum Bare Metal? Kosteneffizienz neu definiert
Viele Unternehmen betreiben Red Hat OpenShift heute in virtuellen Umgebungen. Das ist flexibel, aber teuer und strategisch limitierend. Mit Bare-Metal-Subscriptions von Red Hat lassen sich dieselben Anwendungen deutlich kostengünstiger und effizienter betreiben. Eine Subscription deckt dabei bis zu 128 volle Kerne oder 256 virtuelle Kerne mit Hyperthreading in bis zu zwei Sockeln ab, anstelle von nur vier virtuellen Kernen. Dabei beträgt der Preis für die Bare-Metal-Subscriptions nur ungefähr das Zehnfache einer virtuellen Subscription. Damit ist schon mit günstiger Hardware eine Einsparung möglich, da nur 20 Kerne pro Server benötigt werden, um einen Break-Even zu erreichen. Auch auf Bare Metal gilt, dass dedizierte Master- und Infrastruktur-Knoten keine Subscriptions benötigen.
Wir selbst reduzieren mit den Bare-Metal-Subscriptions die TCO unserer eigenen Installation um ungefähr 50 Prozent im Vergleich zu virtuellen Subscriptions, gerechnet über die nächsten drei Jahre.
Strategische Autonomie und Risikominimierung
Der Wechsel zu Bare Metal schafft strategische Unabhängigkeit, da er die Abhängigkeit von Hypervisor-Technologien minimiert, Vendor-Lock-in-Risiken vorbeugt und die Verhandlungsposition gegenüber Cloud-Providern stärkt. Red Hat OpenShift besteht aus Open-Source-Komponenten, die von Red Hat vorkonfiguriert und paketiert werden. Damit werden neue Abhängigkeiten im Infrastrukturbereich minimiert und ein Ersatz durch einen souveränen Stack ermöglicht. Zusätzlich entstehen durch die direkte Hardware-Kontrolle neue Möglichkeiten für Hybrid-Cloud-Strategien und Edge-Computing-Szenarien.
Besonders relevant für den europäischen Markt ist die eindeutige Kontrolle über Datenresidenz und -verarbeitung, welche die Erfüllung der neuen EU-Regulatorien erheblich erleichtert.
Dazu zählt unter anderem DORA (Digital Operational Resilience Act), der eine verbesserte Kontrolle über kritische ICT-Systeme im Finanzsektor erfordert, sowie die NIS2-Richtlinie, die generell eine erhöhte Cybersicherheit für kritische Infrastrukturen und digitale Dienste vorsieht. Auch die Anforderungen der DSGVO an präzise Datenlokalität und transparente Verarbeitungsketten lassen sich mit Bare Metal sehr gut abbilden. Eine direkte Kontrolle über die Hardware reduziert außerdem die Audit-Komplexität und potenzielle Compliance-Risiken erheblich.
Operative Exzellenz: Mehr Leistung, weniger Komplexität
Auf Bare Metal arbeitet Red Hat OpenShift direkt mit der Hardware. Das erhöht die Geschwindigkeit und reduziert die Latenz um bis zu 30 Prozent. Gleichzeitig sinkt die Komplexität, weil weniger zusätzliche Schichten verwaltet werden müssen. Die vereinfachte Architektur und die konsequente Implementierung von Infrastructure as Code ohne zusätzliche Virtualisierungsschicht erlaubt ein Update oder eine Installation des kompletten Servers ausschließlich durch Red Hat OpenShift. Dieses Feature reduziert den Aufwand für das Hinzufügen neuer Hardware zu einem Red Hat OpenShift Cluster deutlich und erlaubt so, schneller auf Änderungen im Bedarf zu reagieren. Außerdem wird die Mean Time To Recovery (MTTR) ganz erheblich reduziert und "Environment Drift"-Probleme werden komplett eliminiert.
In Kombination mit Red Hat OpenShift Data Foundation erhalten Kunden zudem eine zentrale Speicherlösung für ihre Red Hat OpenShift Cluster, aber auch für andere Anwendungen außerhalb von Red Hat OpenShift. Ihre Daten bleiben geschützt, Anwendungen lassen sich flexibel erweitern und Speicher wächst bei Bedarf einfach mit ihrem Cluster.
Messbare Erfolge und konkrete Handlungsempfehlungen
Erfolgsindikatoren, die unsere Kunden regelmäßig erreichen, sind eine Reduzierung der Infrastruktur-TCO um 40 bis 60 Prozent über drei Jahre, eine Verbesserung der Application Response Time um 20 bis 30 Prozent sowie eine Erhöhung der Developer Velocity um 25 Prozent, gemessen in Deployments pro Sprint. Außerdem wird durch die vereinfachte Architektur regelmäßig eine MTTR-Verbesserung um 30 bis 40 Prozent und eine Reduzierung der Compliance-Audit-Zeiten um bis zu 50 Prozent erreicht.
Wir empfehlen eine Pilotimplementierung mit zwei oder drei unkritischen Workloads innerhalb der nächsten sechs Monate. Unternehmen sollten diese mit einem detaillierten TCO-Monitoring und Performance-Benchmarking begleiten, um die prognostizierten Vorteile zu validieren.
Fazit
Der Umstieg auf Bare-Metal-Subscriptions ist mehr als eine technische Optimierung – er ist ein strategischer Hebel. Unternehmen senken nicht nur drastisch ihre Kosten pro Kern, sondern gewinnen operative Exzellenz, strategische Autonomie und EU-Compliance-Readiness für die verschärfte Regulatorik.
Bare Metal mit Red Hat OpenShift bedeutet: mehr Wert aus der vorhandenen Hardware, mehr Spielraum für Investitionen in Innovation und mehr strategische Handlungsfreiheit für die digitale Zukunft im europäischen Rechtsrahmen.
Über den Autor
Markus Baur ist seit acht Jahren im Bereich DevOps und Infrastruktur tätig und hat seine Leidenschaft für komplexe Probleme zum Beruf gemacht. Er arbeitet seit 3 Jahren mit Red Hat OpenShift und hilft den Kunden von CROZ bei Red Hat OpenShift- und Cloud-Migrationen sowohl als Architekt als auch mit seiner Hands-on-Erfahrung im Bereich Cloud Services, Container, Netzwerk und Infrastructure as Code.
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