Im Zentrum jeder IT-Modernisierung sollte meiner Meinung nach die Entscheidung für eine zukunftssichere Infrastruktur und IT-Plattform stehen. Dabei führt an offenen, standardisierten Hybrid-Cloud-Plattformen kein Weg vorbei. Damit können Unternehmen einerseits die Skalierbarkeit einer Public Cloud und andererseits die Sicherheit einer Private Cloud nutzen. Eine zentrale und offene Infrastrukturplattform bietet zudem eine große Flexibilität bei der Wahl des Cloud-Anbieters. Unternehmen können so die geeigneten IT-Infrastrukturoptionen beim Deployment und bei der Ausführung von Anwendungen aus verschiedenen Cloud-Angeboten frei wählen, und zwar jederzeit neu und kombinierbar. Nicht zuletzt ist eine hohe Portabilität gegeben. Das heißt, je nach den eigenen Richtlinien, den Anforderungen des Marktes oder den Vorgaben von Regulierungsbehörden können Workloads schnell zwischen Public-Cloud-Anbietern oder auch aus der Cloud zurück in das eigene Rechenzentrum verschoben werden.

Hybrid Cloud bedeutet gleichzeitig Open Source, denn Open-Source-Technologien spielen die zentrale Rolle bei der Konzeption und beim Betrieb von Hybrid-Cloud-Umgebungen. Open Source schafft die technologische Grundlage für Interoperabilität, Flexibilität, Transparenz und Kontrolle. Nutzer von Open Source erhalten eine größere Unabhängigkeit von Lieferanten und damit eine größere Flexibilität bei der Auswahl von Lösungen. Deshalb gewinnt Open Source gerade aktuell im Hinblick auf die digitale Souveränität zunehmend an Bedeutung. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich dieser Trend sogar verstärken wird.

Aufgrund der zahlreichen Vorteile werden offene Hybrid-Cloud-Plattformen und Open Source künftig zweifellos eine tragende Rolle in der IT-Infrastruktur und der digitalen Transformation bei den meisten Unternehmen einnehmen. Das trifft auch auf SAP-Anwender mit ihren derzeit anstehenden Migrations- und Modernisierungsprojekten zu. Eine offene Plattform schafft die beste Voraussetzung für eine Modernisierung der SAP-Applikationen, denn damit können gemäß der „Keep the Core Clean“-Strategie von SAP zum Beispiel ABAP-Eigenentwicklungen modernisiert und mit modernen Open-Source-Tools und -Frameworks weiterentwickelt werden.

Ein aktuelles Beispiel zeigt das Potenzial einer Hybrid-Cloud-Lösung und Kubernetes-basierten Applikationsplattform wie Red Hat OpenShift: die Einführung der SAP Edge Integration Cell (EIC), die die Lösungen SAP Process Integration (PI) beziehungsweise Process Orchestration (PO) ablösen wird. EIC und die Cloud-Plattform SAP Business Technology Platform (BTP) sind zwar eng miteinander verzahnt, aber von entscheidender Bedeutung ist, dass EIC Integrationsszenarien sowohl in der Cloud als auch on-premises unterstützt. Das heißt, EIC ermöglicht Unternehmen einen flexiblen Betrieb von APIs, Datenquellen und SAP Services lokal im eigenen Rechenzentrum oder in einer Private-Cloud-Umgebung sowie eine Integration mit SAP-Cloud-Umgebungen.

Für den Betrieb dieser geschäftskritischen EIC ist ein stabiler Unterbau zwingend erforderlich. Gerade eine Kubernetes-basierte Plattform kann dabei ihre Vorteile ausspielen, denn sie enthält alle benötigten Komponenten „Out-of-the-Box“ für den sicheren Betrieb unternehmenskritischer SAP-Anwendungen. Dazu gehören etwa Hochverfügbarkeit, Networking, Storage, Authentifizierung, Security, Protokollierung und Überwachung.

Mein Appell ist ganz klar: SAP-Anwender sollten die EIC-Einführung als Chance nutzen, um ein stabiles Hybrid-Cloud- und Open-Source-Fundament mit hohem Automatisierungsgrad aufzubauen. Damit können sie zum einen die Bereitstellung, den Betrieb und das Monitoring einer EIC-Umgebung entscheidend optimieren. Zum anderen wird damit aber auch die Basis für künftige Innovationen geschaffen. Ein Beispiel dafür wäre die Nutzung von KI-Lösungen, etwa auch im Hinblick auf die nahtlose Integration von SAP Joule.

Auf der Agenda vieler Unternehmen ­– nicht nur bei SAP-Anwendern – steht derzeit die Modernisierung der IT-Landschaft. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und flexibel auf Marktanforderungen reagieren zu können, wollen sie moderne Anwendungen, Technologien und Architekturen nutzen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei die Wahl der richtigen Zielplattform und Architektur. Dabei sollten Offenheit, Standardisierung, Sicherheit, Agilität und Flexibilität sowie Unabhängigkeit zentrale Kriterien sein. Eine umfassende Kubernetes-basierte Applikationsplattform wie Red Hat OpenShift kann hierbei die zentrale, zukunftsfähige Basis bilden.

 


Über den Autor

Peter Körner ist seit über 30 Jahren bei führenden globalen IT-Unternehmen tätig, inklusive Hewlett Packard, SCO, Adobe Systems, Brightcove und Winshuttle/SAP. Die Aufgabenbereiche umfassten unterschiedliche strategische Business-Development- und Evangelist-Rollen sowie das SI-und ISV-Partnermanagement im Enterprise-Marktsegment. Der regionale Fokus lag auf Zentral- und Nordeuropa sowie diversen osteuropäischen Ländern.

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