Bei dem spannenden Launch von Red Hat Enterprise Linux 10 (RHEL) auf dem Red Hat Summit hörte ich immer wieder eine Frage von Kunden und Partnern: Wann wird eine Offlineversion des RHEL-Befehlszeilen-Assistenten verfügbar sein? Das Warten hat sich gelohnt: Die Offlineversion ist in Vorbereitung.
Im Rahmen des RHEL 10.1-Updates ist die Offlineversion eines lokal verfügbaren Befehlszeilen-Assistenten in der Entwicklervorschau verfügbar. Für Kunden mit einer Subskription für Red Hat Satellite bietet das Tool KI-gestützte RHEL-Anleitungen, die auf jahrzehntelanger Erfahrung mit Enterprise Linux basieren. Für Unternehmen und Behörden in den Bereichen Finanzwesen, Kommunalverwaltung, Verteidigung, industrielle Steuerung und andere Branchen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen kann dies besonders nützlich sein. Ein Hauptvorteil dieses Designs ist die Fähigkeit, in vollständig getrennten, Offline- oder Air Gap-Umgebungen zu arbeiten, sodass keine externe Netzwerkkonnektivität erforderlich ist. So erhalten Nutzende KI-gestützte Anleitungen und Vorschläge für eine Vielzahl von Aufgaben in Red Hat Enterprise Linux, darunter Fragen zur RHEL-Installation, zur Fehlerbehebung und mehr, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen oder auf cloudbasierte Services angewiesen zu sein.
Für den Zugriff auf die Offlineversion des lokal verfügbaren Befehlszeilen-Assistenten ist eine Red Hat Satellite Subskription erforderlich.
Der RHEL-Befehlszeilen-Assistent wird in RHEL 10.1 (und RHEL 9.7, das heute ebenfalls gelauncht wird) weiter verbessert: das Kontextlimit wurde von 2 KB auf 32 KB erhöht. Durch die Erweiterung des Arbeitsspeichers des Befehlszeilen-Assistenten werden leistungsfähigere, komplexere Interaktionen ermöglicht. Der Assistent kann nun größere Logdateien verarbeiten, umfangreiche Datenströme weiterleiten und bei größeren Aufgaben helfen.
KI-Beschleuniger verfügbar
Bei den letzten RHEL-Updates lag der Fokus darauf, Kunden den Einstieg in die KI zu erleichtern. Mit RHEL 10.1 verbessern wir einen wichtigen Aspekt der Interaktion zwischen dem Betriebssystem und der Hardware, wodurch die von der KI benötigte Rechenleistung bereitgestellt wird.
Wir stellen vom Anbieter validierte Treiber für KI-Beschleuniger im RHEL Extensions Repository und im Supplementary Repository zur Verfügung. Wie fast alles im Bereich KI entwickelt sich auch die Hardware in einem Tempo weiter, das Data Scientists und Sicherheitsteams nur schwer bewältigen können. Es ist schwierig, aktuelle Treiber für GPUs (Graphics Processing Units), TPUs (Tensor Processing Units) und andere anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs) beizubehalten. Außerdem eliminiert die Integration vom Anbieter verifizierter, kompatibler und RHEL-fähiger Treiber in ein IT-Ökosystem, dem IT-Teams bereits vertrauen, viele wiederholte Aufgaben.
Wir beginnen mit Treibern von 3 führenden Hardwareherstellern:
- NVIDIA: OpenRM-Kernelmodus-Treiber, CUDA-Toolkit
- AMD: Der
amdgpu-Kernelmodus-Treiber und ROCm - Intel: Kernelmodus-Treiber für Neural Processing Unit (NPU)
Image-Modus-Updates: Soft Reboots und reproduzierbare Builds
In RHEL 10.1 führen wir eine neue systemd-Funktion mit dem Image-Modus ein: Soft Reboots. Diese neue systemd-Funktion reduziert Ausfallzeiten, indem sie Administrationsteams ermöglicht, den Systemzustand zu ändern, ohne einen vollständigen Neustart des Systems ausführen zu müssen. Mit diesem Update können Administrationsteams Anwendungen, Libraries und andere Userspace-Komponenten aktualisieren oder zurücksetzen, ohne den Kernel-Betrieb zu unterbrechen.
Mit einem Soft Reboot können Kunden, die den Image-Modus verwenden, schnell Sicherheits-Patches anwenden, Software aktualisieren oder Systemzustände zurücksetzen – und das mit minimalen Serviceunterbrechungen. Höhere Verfügbarkeit bedeutet mehr Agilität für Ihr Unternehmen.
Eine weitere Effizienzverbesserung für Nutzende des Image-Modus: Sowohl RHEL 10.1 als auch RHEL 9.7 bieten reproduzierbare Builds für Container Tools im Image-Modus. Zuvor wiesen Container Images, die auf denselben Eingaben basierten, noch geringfügige Abweichungen auf, z. B. unterschiedliche Zeitstempel. Mit diesem Update sind Container Images, die aus übereinstimmenden Inhalten erstellt wurden, bis hin zu ihren Metadaten wirklich identisch. Das ist ein Vorteil für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Effizienz.
Höhere Entwicklungsproduktivität mit aktualisierten Toolsets
RHEL 10.1 enthält aktualisierte Versionen führender Programmiersprachen und -services, darunter:
- Go 1.24 bringt neue Standard-Library-Pakete für Schwachstellen und Krypto-Algorithmen, Unterstützung für generische Typ-Aliasnamen und verschiedene Verbesserungen der Runtime Performance, um den CPU-Overhead zu reduzieren.
- LLVM 20 umfasst erweiterten Hardwaresupport, Verbesserungen an den Core Libraries, eine modernisierte Just in Time-Verknüpfungsinfrastruktur sowie Updates für die Clang- und Flang-Tools.
- Rust 1.88 enthält eine stabilisierte Rust 2024-Edition mit wesentlichen Sprachänderungen und macht bestimmte CPU-Funktionen für High-Performance Computing direkt im sicheren Rust zugänglich.
- GCC 15 unterstützt eine höhere Programmzuverlässigkeit mit Runtime Assertions in der C++-Standard-Library, die jetzt standardmäßig für nicht optimierte Builds aktiviert ist. GCC-Toolset 15 enthält auch eine Vorschau des C++-Standard-Library-Moduls.
- .NET 10 bietet eine bessere Runtime Performance sowie neue APIs für Kryptographie, Globalisierung, Numerik, Collections und ZIP-Dateien. Außerdem bietet es erweiterte Unterstützung für Container im .NET-SDK und Unterstützung für OpenAPI 3.1 in Webanwendungen.
- Valkey 8 bietet intelligente Multicore-Nutzung und asynchrones I/O-Threading, verbesserte Cluster-Skalierung mit automatischem Failover für neue Shards und replizierte Migrationszustände, schnellere Replikation mit relationalen Dual Channel-Datenbanken und Replikat-Backlog-Streaming sowie mehr Transparenz durch verbesserte Metriken pro Slot und pro Client.
- Node.js 24 bietet ein neues URLPattern, das als globales Objekt für weitere Webkompatibilität hinzugefügt wurde, ein Update der V8-JavaScript-Engine und eine Umstellung des Berechtigungsmodells von der experimentellen Phase auf die Produktionsnutzung.
Die Basis für die nächste Generation
Die Post-Quanten-Kryptografie (Post-Quantum Cryptography, PQC) war ein großer Fortschritt für die Sicherheit in RHEL 10. In RHEL 10.1 setzen wir unsere Entwicklung für eine Post-Quanten-Welt fort, indem wir die PQC-Unterstützung für Transport Layer Security (TLS) verbessern. Die Einführung von PQC-Algorithmen in der Transitschicht stärkt die Datensicherheit an Punkten, an denen Informationen das Netzwerk durchlaufen – eine Lücke, die viele Unternehmen bisher nicht geschlossen haben.
OpenTelemetry Collector, Teil der Cloud-Images von RHEL 9 und RHEL 10, bietet jetzt Unterstützung für Trusted Platform Module (TPM) auf allen 3 wichtigen Public Cloud-Plattformen. Durch den Schutz von kryptografischen Schlüsseln und Zertifizierungsdaten in der Cloud sorgt TPM für hardwaregerechte Sicherheit in reinen Softwareumgebungen, bei denen Hybrid-IT zunehmend eingesetzt wird.
Das gilt auch für das Deployment virtueller Maschinen in der Cloud. Das OpenTelemetry Collector-Upgrade umfasst auch Unterstützung für virtualisiertes TPM (vTPM) für Cloud-Images von RHEL 10.1 und RHEL 9.7.
Cloudübergreifende Konsistenz mit einfacher Image-Erstellung
RHEL Image Builder ist ein beliebtes Tool für Kunden, die RHEL in Public Clouds verwenden. In RHEL 10.1 wird der Prozess für die Erstellung von RHEL-Images durch die neue Image Builder-Befehlszeile (CLI) vereinfacht. Da keine kontinuierlich ausgeführten Services erforderlich sind, können Nutzende von Image Builder Build-Umgebungen einfacher installieren und einrichten. Dadurch wird die Integration der RHEL-Image-Erstellung in CI/CD-Pipelines (Continuous Integration/Continuous Delivery) und automatisierte Workflows optimiert.
Letztendlich können Unternehmen auch unabhängig von der Umgebung Deployments mit konsistenten Einstellungen und standardisierten Prozessen durchführen. Die Image Builder-CLI ist derzeit in der Technologievorschau verfügbar.
Mit RHEL 10.1 entwickelt sich unser Betriebssystem weiter, damit Kunden konsistent arbeiten und KI, PQC und andere neue Technologien nutzen können. Erhalten Sie weitere Informationen zu dieser Entwicklung, und testen Sie RHEL 10.1 dann selbst:
Weitere Ressourcen:
Produkttest
Red Hat Enterprise Linux | Testversion
Über den Autor
Gil Cattelain is Principal Product Marketing Manager for Red Hat Enterprise Linux. Cattelain has more than 20 years’ experience as a leader in high-tech software product marketing with a proven track record of managing major product releases and go-to-market strategies. Prior to Red Hat, Cattelain held product marketing leadership roles at Micro Focus, Novell, and Genesys, focusing on the endpoint management and DevOps/agile solutions, including digital marketing for the contact center market.
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