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Was ist API-Monetarisierung?

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Mithilfe der API-Monetarisierung können Unternehmen Umsätze mit ihren APIs (Application Programming Interfaces) generieren. APIs sind der Eckpfeiler dessen, was in der Branche allgemein als die nächste Iteration der Geschäftsentwicklung angesehen wird. Anders gesagt, mit APIs werden Beziehungen in der digitalen Wirtschaft etabliert und gepflegt. APIs stellen eine Art Großhandelsbereich eines Internetauftritts dar. Darüber können Dritte direkt auf Ihre Daten und Ressourcen zugreifen oder sie in ihre eigenen externen oder internen Websites und Anwendungen integrieren.

Bevor Sie einen API-Management-Plan implementieren, sollten Sie über ein gesundes Geschäftsmodell verfügen, das den Rahmen für Ihre Monetarisierungsstrategien bietet. Bei der API-Monetarisierung geht es nicht nur darum, wie Sie Umsätze mit APIs generieren, sondern auch darum, wie Sie sicherstellen, dass Ihre APIs die von Ihren Kunden gewünschte Funktion und Leistung erbringen.

Nicht alle APIs sind gleich, und die Gründe für ihren Einsatz können extrem variieren. Hier einige aktuelle Muster der API-Monetarisierung.

Neben dem kostenlosen Zugriff besteht ein weiterer Ansatz der API-Monetarisierung darin, einen Preis für die API-Kunden festzusetzen, den diese für die Services oder Ressourcen der API zahlen. Für dieses Modell sieht man typischerweise folgende drei Ansätze:

  • Staffelung. Manche API-Anbieter richten für den kostenpflichtigen Zugriff auf die API Preisstufen ein, wie z. B. Bronze, Gold oder Platin. Jede Stufe enthält bestimmte Services und Berechtigungen für den Zugang zu den API-Ressourcen, wobei ein Upgrade auf die nächste Stufe stets mit höheren Kosten verbunden ist.
  • Pay-as-you go. Eine weitere Option ist ein Modell, bei dem der Kunde für die Nutzung zahlt. Je nach dem Verbrauch an Bandbreite und/oder Storage und weiteren Direktkosten im Zusammenhang mit der API-Nutzung berechnen die Anbieter neben ihren Auslagen auch eine logische Gewinnmarge.
  • Stückzahl.­ Manche API-Anbieter ziehen es vor, ihre Ressourcen in Stückzahlen einzuteilen und entsprechend zu berechnen. So zahlen API-Kunden für die Anzahl der voraussichtlich benötigten Einheiten und haben eine Option auf Zukauf, falls dies notwendig werden sollte.

Manche Anbieter schnüren ein Paket aus den drei genannten Optionen, um Betriebskosten zu decken und Gewinne zu generieren.

In manchen Fällen kann ein Unternehmen mit einer API zusätzliche Gewinne generieren, die es dann mit den API-Kunden teilt. Dieser Ansatz stellt ein Incentive-Modell für die API-Kunden dar, das die Integration und hochwertige Implementierung der Ressourcen fördert, die Umsätze für einen API-Anbieter generieren. Für die Verteilung der API-Umsätze haben sich drei Modelle herauskristallisiert:

  • Umsatzbeteiligung aus Werbung. ­ Manche API-Anbieter bieten im Rahmen ihrer Plattformen ein Werbenetzwerk an. In diesen Sites und Apps betten API-Kunden dann Werbeinhalte ein, wodurch wiederum Umsätze für API-Anbieter generiert werden. Ein Teil dieser Umsätze fließt an die Kunden zurück.
  • API-Ökosysteme.  Manche Ansätze der Monetarisierung von Websites werden auf API-Ökosysteme angewandt. Dabei werden häufig folgende Modelle verwendet: Cost Per Acquisition (CPA), Cost Per Click (CPC) und One-Time- oder Recurring-Revenue-Sharing.
  • Rechnungsgutschriften. Eine kleine Gruppe von API-Anbietern verwendet ein Bezahlmodell für Verbraucherinnen und Verbraucher. So erhält der Kunde vom Anbieter je nach Höhe des anteiligen Werbeumsatzes Rechnungsgutschriften, wodurch sich die Gemeinkosten des Entwicklers für die Integration, was wiederum die Ausgaben des API-Anbieters verringern kann.

Bei dieser Methode geht es nicht immer darum, Umsätze aus API-Zugriffen, aus der Werbung oder anderen Quellen zu generieren. Mit APIs lassen sich auch indirekt Werte schaffen.

  • Marketing-Instrument. APIs eignen sich als Marketing-Instrumente für ein Unternehmen und seine Online-Präsenz. Mithilfe ausgereifter Branding-Strategien können Entwickler zu externen Marketing-Agenten werden, die für ein Kernunternehmen und seine Marke tätig sind.
  • Markenbewusstsein. ­ Als neues Tool der allgemeinen Marketing- und Branding-Strategie kann mit APIs eine Marke auf Drittanbieter-Websites und -Anwendungen präsentiert und so die Markenreichweite über die API-Kunden dieses Drittanbieters vergrößert werden.
  • Content-Beschaffung. Nicht bei allen APIs geht es um die Bereitstellung von Inhalten, Daten und anderen Ressourcen für den Verbraucher. Häufig können mithilfe von APIs auch Inhalte erstellt, aktualisiert, verschoben und gelöscht werden. Die Content-Beschaffung via API ist eine sehr gute Methode, einen Mehrwert in einem Unternehmen und seiner Plattform zu schaffen.
  • SaaS. SaaS (Software-as-a-Service) hat sich als Methode für den Verkauf der Online-Nutzung von Software an Verbraucher und Unternehmen etabliert. Oft sind APIs im Kernsoftwarepaket enthalten und bieten den SaaS-Nutzern zusätzliche Werte. Der API-Zugriff ist dabei häufig in der SaaS-Kernplattform enthalten, er kann aber SaaS-Premium-Nutzern auch in Form einer Option zur Verfügung gestellt werden.
  • Datenverkehr. APIs können auch dazu verwendet werden, um den Internet-Datenverkehr auf bestehende Websites oder Anwendungen zu erhöhen. Sie können eine API mit Hyperlinks zu zentralen Websites oder Apps entwickeln und die Kunden ermutigen, ihre eigenen Websites und Anwendungen zu bauen, die in die jeweilige API integriert sind: Auch dies sind tolle Möglichkeiten, den Datenverkehr zu steigern.

Viele Unternehmen möchten eine API-Strategie auf den Weg bringen und zuerst wichtige Erfahrungen sammeln, bevor sie ihre API-Monetarisierungsstrategie komplett umsetzen, und verlassen sich dabei vollständig auf den indirekten Wert der API.

Obwohl es empfehlenswert ist, rechtzeitig über eine Monetarisierungsstrategie zu verfügen, sind auch viele Firmen erfolgreich, die den APIs Priorität einräumen, und nicht der Monetarisierung. Weil APIs auf verschiedene Art und Weise – in Unternehmen, privat zwischen Partnern oder öffentlich – eingesetzt werden können, kann eine breite Mischung von Monetarisierungsstrategien verwendet werden.

Manche API-Ressourcen eignen sich besser für das Pay-as-you-go-Modell, andere Märkte wiederum erfordern die freie Verfügbarkeit von Daten ohne eine obligatorische Registrierung oder Zugangsgebühren. Eine Standardstrategie zur API-Monetarisierung gibt es nicht.

Man kann sich eine API als externes Forschungs- und Entwicklungslabor in einem Unternehmen vorstellen. Ein Labor, das für die Ideen und Integrationen seiner Partner offen ist, kann dann diverse Ideen, Anwendungen und Geschäftsbeziehungen entwickeln. Unternehmen verwenden APIs mit dem Ziel, Zugang zu externen Ideen und Talenten zu erhalten und so Innovationen zu fördern.

Manche API-Anbieter wählen die besten Integrationen sorgfältig aus und investieren in Personen und Firmen, was zuweilen zur Akquisition von Unternehmen und Technologien führt.

Wie auch bei der Monetarisierung von APIs gibt es bei der Preis- und Zugriffsgestaltung nur wenige Konstanten. Erfolgreiche API-Anbieter sind ständig mit Anpassen, Feinjustieren und Experimentieren beschäftigt, um den optimalen wettbewerbsfähigen Ansatz zu finden. Bei APIs geht es um Geschäftsentwicklung und die Suche nach neuen Wegen zur Monetarisierung Ihrer neuen und bereits vorhandenen Ressourcen.

API-Anbieter und -Kunden bauen ein Vertrauensverhältnis zueinander auf, das idealerweise zu einer guten Beziehung führt. Ein wichtiger Aspekt dieses Vertrauens und die Basis dieser Beziehung ist die Nutzung einer gemeinsamen Roadmap. API-Anbieter möchten die API-Kunden aktiv an der Ausrichtung der API-Ressourcen zu beteiligen, damit sich die Kunden entsprechend auf diese Änderungen vorbereiten, sich diesen anpassen und Feedback geben können, das wiederum einen Einfluss auf die Roadmap haben kann. Was API-Kunden am meisten stört ist, wenn sie nicht wissen, was sie von APIs erwarten können oder wenn in ihren Anwendungen unerwartete Änderungen oder Probleme auftauchen.

APIs werden zu Beginn in geringer Zahl in einem speziellen API-Bereich eingesetzt, von wo aus Kunden sie bei Bedarf abrufen und nutzen können. Das Ziel dabei ist aber, den API-Bereich in eine aktive Community aus API-Kunden und in ein Self-Service-Ökosystem aus engagierten Partnern und Kunden zu verwandeln, das sich selbst verwaltet.

Nachhaltige API-Ökosysteme sind symbiotisch. Es geht hier nicht nur um die Umsatzgenerierung durch API-Anbieter, sondern auch um die Bereitstellung der Ressourcen, die API-Nutzer benötigen, um erfolgreich zu sein und neue Ansätze der Geschäftsentwicklung verfolgen zu können.

Aktive APIs werden immer neue Nutzer anziehen. Und diejenigen von ihnen, die ein akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis sowie den benötigten Support erhalten, werden die Produkte entsprechend weiterempfehlen. Ein konkurrenzfähiges API-Ökosystem besteht zu gleichen Teilen aus Technologie, Geschäft und Politik. Deshalb muss eine Balance gefunden werden, die nicht nur einen Mehrwert für API-Anbieter und -Kunden darstellt, sondern auch für die Endbenutzer von Web- oder Mobil-Apps, die in die API-Ressourcen integriert sind.

Neben diesen Trends der API-Nutzung entstehen verschiedene weitere Möglichkeiten, von denen die Unternehmen und Entwickler profitieren können. Der einfache Ansatz des webbasierten Ressourcenzugriffs wird mittlerweile vor allem in neuen Bereichen eingesetzt, darunter:

  • 3D-Druck. Der 3D-Druck ist dank der Hilfe von Web-APIs mittlerweile nicht nur mehr reines Hobby oder exzentrische Kunst, sondern bietet echtes Potenzial zur Umstrukturierung der globalen Marketinglandschaft. APIs für den 3D-Druck sind in den Fokus verschiedener Plattformen gerückt.
  • Autos. Große Autohersteller wie Ford und GM verwandeln ihre Fahrzeuge in API-Plattformen und bieten so Unternehmen und Entwicklern die Gelegenheit, dem Autofahrer neue Produkte und Services an Bord bereitzustellen.
  • Zuhause. Intelligente Geräte spielen schon seit längerem eine zentrale Rolle in unserem Leben. So nehmen wir sie überall hin mit, sei es zur Arbeit oder auf Reisen. APIs sind ebenfalls nicht mehr auf unsere Computer beschränkt und mittlerweile direkt in unser häusliches Leben integriert. So wird gerade die nächste Generation der Automatisierungstechnologie für unser Zuhause entwickelt und reicht von einfachen Heizungs- und Klimathermostaten bis hin zur Beleuchtung und Haussicherheit. Zwar kommen diese Geräte bis dato noch ohne APIs aus, aber viele Anbieter setzen bereits Entwickler-Ökosysteme und nutzen APIs, um Innovationen rund um die Integration der Haustechnik zu stimulieren.
  • Gebäude. Viele Gebäude verfügen bereits über automatische Heizungs-, Klima-, elektrische, Wasser und andere Systeme. Immer mehr Hersteller von Gebäudeausrüstungen erkennen, wie wichtig es ist, API-Zugriff auf ihre Hardware und Software zu erlauben. Stellen Sie sich vor, all unsere Gebäude könnten selbstständig „denken" und uns Informationen dazu liefern, wie wir den Energieverbrauch senken, Probleme rechtzeitig diagnostizieren und sich entweder selbst reparieren oder den jeweiligen Kundendienst verständigen, wenn Reparaturen oder Wartungsarbeiten notwendig sind.
  • Quantified Self. Sogenannte Quantified Self-Geräte, die ihrem Benutzer ermöglichen, mehr über sich selbst zu erfahren, sind mittlerweile allgegenwärtig. Dazu gehören auch persönliche Messgeräte in den Bereichen Sport und Fitness. Sie eignen sich für vielerlei Zwecke, vom Lifestyle-Tracking bis hin zur Gesundheitsfürsorge.

Diese fünf Bereiche stellen lediglich einen Bruchteil der Möglichkeiten dar, die mithilfe von APIS erschlossen werden können. APIs sind nicht nur einfache Anwendungen im Internet, sondern verbinden unsere physische Welt mit dem Cloud Computing und den Daten-Streams, auf die wir uns stützen.

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