Überblick
Mit virtualisierten Radio Access Networks (vRANs) können Telekommunikationsanbieter ihre Basisband-Funktionen als Software ausführen. Einer der Hauptvorteile der Virtualisierung von RANs (Radio Access Networks) besteht darin, dass die RAN-Funktionen keine spezielle proprietäre Hardware mehr benötigen, sondern auf Standard-Servern ausgeführt werden können. Möglich wird das durch die Anwendung der Virtualisierungsgrundsätze auf das RAN. Dies geschieht in der Regel im Rahmen eines übergeordneten NFV-Prozesses (Network Function Virtualization).
Radio Access Networks (RAN)
RANs (Radio Access Networks) sind wichtige Verbindungspunkte zwischen drahtlosen Geräten und dem restlichen Kernnetzwerk eines Betreibers. Sie verursachen einen erheblichen Teil der Gesamtnetzkosten, führen intensive und komplexe Verarbeitungen durch und werden nun immer stärker belastet, da die Anzahl von Edge- und 5G- Use Cases für Telco-Kunden steigt.
Durch die Virtualisierung der Netzfunktionen konnten Telekommunikationsanbieter ihre Netzwerke modernisieren. Ähnliches gilt für das RAN. Dies ist besonders wichtig, da sich die Zukunft der Branche auf den Übergang zu 5G konzentriert. Tatsächlich hängt die laufende Transformation des 5G-Netzes häufig von der Virtualisierung des RAN ab und setzt zunehmend voraus, dass es containerbasiert und cloudnativ ist.
Welche Vorteile bietet vRAN?
Zahlreiche Anbieter konnten durch die Bereitstellung verschiedener VNFs (virtualisierter Netzfunktionen), darunter virtuelle Firewalls, DNS, SBC/IMS, vEPCs (Virtual Evolved Packet Cores) für 4G-Netzwerke und vRANs, ihre Kosten senken und eine agilere Infrastruktur erstellen.
Dieses Konzept bietet folgende Vorteile:
- Es wird weniger (und günstigere) Hardware verwendet.
- Die Flexibilität wird erhöht.
- Workloads können im Handumdrehen hoch- und heruntergefahren werden.
- Ressourcen können flexibel skaliert werden, um auf veränderte Netzwerkanforderungen zu reagieren.
Die wirtschaftlichen Vorteile der Virtualisierung der Netzinfrastruktur können beträchtlich sein, wobei das RAN eine wichtige Möglichkeit zur Umgestaltung darstellt. ACG Research schätzt, dass Netzbetreiber durch die Virtualisierung des kompletten RAN die Gesamtbetriebskosten (TCO) um 44 % senken können.
Die RAN- und NFV-Strategie von Red Hat
Red Hat ist der Meinung, dass Telekommunikationsdienstleister eine konsistente horizontale cloudnative Plattform einführen sollten, die für ihre Umgebungen gehärtet ist. Diese Telco-Cloud ermöglicht ihnen die Nutzung derselben Infrastruktur für verschiedene Use Cases bei gleichzeitiger Reduzierung der Verwaltungs- und Betriebskosten. Zusätzlich zu den anfänglichen Kostenvorteilen der Virtualisierung des gesamten RAN hat ACG Research herausgefunden, dass offene horizontale Plattformen im Vergleich mit isolierten, vertikal integrierten vRAN- Deployments die Gesamtbetriebskosten um bis zu 30 % senken können. Durch diesen horizontalen Ansatz erhalten die Kunden Zugang zu einer größeren Auswahl und besseren Services.
Die NFV-Lösung von Red Hat basiert auf Open Source und auf Standards und stellt so eine stabile und interoperable Grundlage dar, auf der Sie aufbauen können. Eine Telco-Cloud mit virtualisierten Netzfunktionen auf Red Hat OpenStack Platform bietet folgende Vorteile:
- 462.500 USD höherer Umsatz pro Jahr und pro VNF (virtualisierter Netzfunktion) bei niedrigeren Betriebskosten.
- 45 % schnellerer Entwicklungszyklus
- 79 % weniger ungeplante Ausfallzeiten
Neben Virtualisierungsoptionen setzen Anbieter von Kommunikationsdiensten auf cloudnative Architekturen und Container, um Effizienz, Performance, Resilienz, Sicherheit und Agilität zu steigern. Die bevorzugte Architektur ist das Deployment von Containern auf Bare Metal ohne eine zusätzliche Virtualisierungsschicht. Diese Option bietet erhebliche Vorteile für ihre spezifischen Use Cases.