Was ist Virtualisierungsmanagement?

URL kopieren

Virtualisierungsmanagement ist Software, die eine Schnittstelle zwischen virtuellen Umgebungen und der zugrunde liegenden physischen Hardware bildet. Sie vereinfacht die Ressourcenverwaltung, verbessert Datenanalysen und optimiert die Abläufe. Kein System für Virtualisierungsmanagement gleicht dem anderen. Die meisten verfügen aber über eine unkomplizierte Benutzeroberfläche und ermöglichen Folgendes: eine optimierte VM-Erstellung (virtuelle Maschine), Überwachung der virtuellen Umgebung, Zuweisung von Ressourcen, Erstellung von Berichten und automatische Implementierung von Richtlinien. Einige Lösungen – wie etwa ERP (Enterprise Resource Planning) – lassen sich sogar hardware- und softwareübergreifend integrieren, sodass Nutzende das für sie optimale Managementsystem installieren können.

Mehr über unsere Virtualisierungslösung erfahren

Abhängig von der Größe und Vielfältigkeit Ihrer Umgebungen, von der Erfahrung Ihres IT-Teams sowie von Ihren strategischen Zielen kann Virtualisierungsmanagement-Software Ihnen das Leben deutlich erleichtern. Zwar kann eine Handvoll virtueller Maschinen (VMs) auf nur einer Workstation von einer einzelnen Person Ihres Systemadministrationsteams gemanagt werden, große unternehmensweite Deployments nutzen jedoch Virtualisierungsmanagement-Software, damit ihre Systeme erfolgreich laufen.

Das liegt daran, dass VMs nicht einfach beim Installieren von Hypervisoren automatisch provisioniert werden. Jemand muss der Software sagen, wie sie vorgehen soll. Diese Aufgabe umfasst in der Regel 4 verschiedene Verantwortlichkeiten, die sich zudem jedes Mal multiplizieren, wenn eine neue VM gestartet wird. Diese 4 Verantwortlichkeiten sind: Provisionierung, Compliance, Abläufe und Hybrid-Vereinheitlichung.

Provisionierung

Ressourcenanforderungen bearbeiten, Templates erstellen und VMs konfigurieren.

Compliance

Systeme sichern und überwachen, Probleme erkennen und Nutzerzugriffe validieren.

Abläufe

Nicht verwendete oder nicht vollständig genutzte Ressourcen deaktivieren oder freigeben, Bugs untersuchen und zukünftige Anforderungen prognostizieren.

Hybrid-Vereinheitlichung

Die anderen 3 Zuständigkeiten in mehreren virtuellen, Private Cloud-, Public Cloud- und Container-Umgebungen implementieren.

 

Red Hat Ressourcen

Virtualisierung ist eine Möglichkeit, virtuelle Versionen physischer Ressourcen wie Server, Storage, Netzwerke und Anwendungen zu erstellen, wodurch diese effizienter und flexibler werden.

  • Server-Virtualisierung bezieht sich auf die Aufteilung eines physischen Servers in mehrere virtuelle Server. Durch eine solche Aufteilung können Unternehmen verschiedene Betriebssysteme und Anwendungen gleichzeitig auf derselben Hardware ausführen und so den Platz des physischen Servers maximieren. Dies spart aber nicht nur Platz, sondern reduziert auch die Hardwarekosten und den Energieverbrauch. Damit ist es für das Testen und Entwickeln bei begrenzter Hardware optimal.
  • Desktop-Virtualisierung ermöglicht Nutzenden, von beliebigen Geräten aus auf virtuelle Desktops zuzugreifen. Das macht es zu einer optimalen Möglichkeit für Unternehmen mit Remote- und Hybrid-Belegschaften. Nutzende können so sicher von beliebigen Geräten aus auf ihre Desktops zugreifen und profitieren gleichzeitig davon, dass das Management über einen zentralen Server die Fehlerbehebung und Updates vereinfacht. Diese Art der Visualisierung ist damit ideal für Callcenter und Schulen, die ein konsistentes Desktop-Erlebnis benötigen.
  • Netzwerkvirtualisierung kombiniert Netzwerkressourcen und sorgt so für eine flexible und programmierbare Netzwerkumgebung. Mit einem virtuellen Netzwerk können Unternehmen den Datenverkehr trennen, moderne Sicherheitsrichtlinien implementieren und die Skalierbarkeit des Netzwerks verbessern.
  • Storage-Virtualisierung bündelt Storage in einer einzigen Ressource und ermöglicht so eine bessere Verteilung. Storage-Virtualisierung verbessert die Nutzung, Redundanz und Verwaltung der Ressourcen. Sie ist für datenintensive Branchen wie das Finanz- und Gesundheitswesen sowie den E-Commerce von grundlegender Bedeutung und unterstützt eine effiziente Disaster Recovery mithilfe von Datenreplikation.
  • Anwendungsvirtualisierung führt Anwendungen unabhängig voneinander auf dem Betriebssystem aus. Virtualisierte Anwendungen stellen die Kompatibilität über verschiedene Plattformen sicher und sind damit ideal für Unternehmen, die Software für viele Nutzende bereitstellen müssen, ohne dass es dadurch zu Systemauswirkungen kommt.
  • Datenvirtualisierung verknüpft Daten von verschiedenen Quellen, ohne sie kopieren zu müssen. Für Unternehmen in Brachen wie der Finanzanalyse, dem Gesundheitswesen oder E-Commerce, die auf Informationen in Echtzeit angewiesen sind, ist Datenvirtualisierung wesentlich. Sie vereinfacht nicht nur den Zugriff auf Daten, sondern ermöglicht auch schnellere Entscheidungen, da sie Daten verschiedener Systeme wie Datenbanken, APIs und Cloud Services sammelt.

Traditionelle virtuelle Umgebungen sind ziemlich einfach aufgestellt: Sie enthalten physische Hardware und VMs. Aber selbst sie können unhandlich werden, wenn es zu viele Instanzen gibt.

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem großen Hotel. Sie sind aber nicht nur für größere Instandhaltungsarbeiten verantwortlich, sondern müssen auch sicherstellen, dass in den Räumen kein Licht mehr brennt, kein Wasser mehr läuft und die Türen abgeschlossen sind. Diese eher einfachen Aufgaben können jedoch sehr zeitaufwendig werden. In dieser Situation bleiben Ihnen nur 2 Möglichkeiten:

  1. Sie können die freien Räume prüfen, haben dann aber wenig Zeit, größere Probleme zu lösen.
  2. Sie können größere Probleme lösen, haben dann aber wenig Zeit, die freien Räume zu prüfen.

Was wäre, wenn die Steckdosen, Wasserhähne und Türschlösser mit einer Anwendung synchronisiert werden, die beim Check-out in den freien Zimmern automatisch das Licht löscht, die Tür abschließt und prüft, ob Wasser fließt? Das würde es Ihnen viele Treppenstufen, lange Flure und unzählige Türen ersparen. Stattdessen würde die App diese kleinen, einfachen Aufgaben für Sie ausführen, was Ihnen wiederum Zeit gibt, sich um wichtige Probleme zu kümmern, die sich nicht automatisieren lassen.

Die Räume aus unserem Beispiel stehen für VMs. Wenn Sie einfache Wartungsaufgaben für Hunderte von Instanzen ausführen müssen, wird es unübersichtlich. Managementsoftware kann IT-Fachkräfte von dieser Verantwortung entlasten, sodass sie sich um wichtige unternehmensweite Problemen kümmern können.

virtualization management diagram

Managementdiagramm

Hybrid-Umgebungen bestehen aus mindestens 2 miteinander vernetzten virtuellen, Container-, Private Cloud- oder Public Cloud-Umgebungen.

Ihr Aufbau ist viel komplexer als der von traditionellen virtuellen Umgebungen.

Diagramm zum Hybrid-Management

Private Clouds werden anders gesichert als Public Clouds und die Inbetriebnahme von VMs unterscheidet sich von der für Container. Auch Ihre Geschäftssituation, Ihr IT-Stack und Ihr Erfahrungsniveau unterscheiden sich von anderen. Da kommt einiges zusammen, das Sie berücksichtigen müssen, bevor Sie sich für die geeigneten Managementtools entscheiden. Die richtigen Tools sind aber auf dem Markt verfügbar und mit den besten von ihnen lassen sich heterogene Umgebungen in einer anbieterneutralen und skalierbaren Lösung vereinen. Gleichzeitig profitiert die IT-Administration von einer gesteigerten Effizienz, und das ohne erhöhte Betriebskosten.

Virtualisierungsmanagement- und IT-Servicemanagement-Systeme (ITSM) funktionieren gut zusammen und können so IT-Abläufe mit verschiedenen Methoden optimieren:

  • Automatisierte Provisionierung: ITSM-Tools können virtuelle Ressourcen automatisch anfordern und bereitstellen, was die Einrichtung ohne zusätzlichen manuellen Aufwand beschleunigt.
  • Vorfallmanagement: Wenn es zu Problemen wie Abstürzen kommt, erstellt ITSM Servicetickets, um diese Vorfälle schnell zu beheben.
  • Änderungsmanagement: ITSM stellt sicher, dass Änderungen wie das Verschieben von VMs oder das Hinzufügen von Ressourcen festgehalten und genehmigt werden, um Unterbrechungen zu verhindern.
  • Ressourcen- und Kapazitätsplanung: Da Virtualisierungstools die Ressourcennutzung nachverfolgen, unterstützen sie ITSM bei der Planung des zukünftigen Bedarfs, was eine Überbeanspruchung oder Engpässe der Ressourcen vermeidet.
  • Assetmanagement: ITSM dokumentiert neben den physischen auch die virtuellen Ressourcen und stellt so ein ordnungsgemäßes Management sicher.
  • Service Level-Management: ITSM überwacht auf Basis der Daten aus den Virtualisierungstools, inwieweit die virtuellen Ressourcen vorgegebene Performance-Standards erfüllen.
  • Performance-Überwachung und Warnmeldungen: Virtualisierungstools entdecken Performance-Probleme vorzeitig und ITSM erstellt entsprechende Tickets, um sie zu lösen, bevor sie sich auf Nutzende auswirken.
  • Lifecycle Management: Beide Systeme verfolgen den gesamten Lifecycle der virtuellen Ressourcen nach – von der Erstellung bis hin zur Überalterung. Dadurch sorgen sie nicht nur für eine effiziente Nutzung der Ressourcen, sondern auch für deren Stilllegung, wenn sie nicht mehr nützlich sind.
  • Reporting: Das Kombinieren von Daten beider Systeme ermöglicht Erkenntnisse, die Entscheidungen und die Ressourcenplanung verbessern.

Durch diese Integration lassen sich virtuelle Umgebungen schneller, effizienter und kostengünstiger managen.

Aufgrund der Komplexität, die sich durch das Verwalten vieler virtueller Maschinen in wachsenden Umgebungen ergibt, sieht sich das Virtualisierungsmanagement mehreren Herausforderungen gegenüber. Dazu zählen:

  1. Missmanagement von Ressourcen: Über- oder Unterprovisionierung von Ressourcen kann zur Verschwendung von Kapazitäten oder zu schlechter Performance führen.
  2. Performance-Engpässe: Werden physische Ressourcen unter mehreren VMs geteilt und dies nicht ordnungsgemäß gemanagt, kann es zu Verzögerungen kommen.
  3. Sicherheit und Compliance: Bei gemeinsam genutzten Ressourcen ist es schwieriger, für die Sicherheit von VMs sowie die Einhaltung von regulatorischen Standards zu sorgen.
  4. Ausufernde VMs: Wird die Erstellung von VMs nicht überwacht, kann es zu ungenutzten Ressourcen und einem erhöhten Verwaltungsaufwand kommen.
  5. Abwärtskompatibilität: Legacy-Systeme lassen sich unter Umständen nicht in moderne Virtualisierungstechnologien integrieren.
  6. Kostenmanagement: Virtualisierung kann zu unerwarteten Kosten führen, wenn Ressourcen und Lizenzen nicht sorgfältig überwacht werden.
  7. Skalierbarkeit: Eine große Zahl an VMs zu verwalten, kann ohne skalierbare Managementtools aufwendig werden.
  8. Expertise: Virtualisierung erfordert spezielles Fachwissen, das hart zu finden oder zu vermitteln sein kann.
  9. Backup und Wiederherstellung: Für virtuelle Umgebungen sind neue Backup- und Disaster Recovery-Strategien nötig, was traditionelle Methoden verkompliziert.

Red Hat kann Ihre virtuellen Maschinen während des gesamten Lifecycles unterstützen – von der Migration bis hin zum Management.

Die bewährten Produkte und das Partnernetzwerk von Red Hat wurden in einer umfassenden Virtualisierungslösung zusammengefasst. Migrieren Sie Ihre virtuellen Maschinen jetzt zu Red Hat® OpenShift® Virtualization, einer modernen Anwendungsplattform, die auf den Open Source-Projekten KVM und KubeVirt basiert und virtuelle Maschinen und Container parallel ausführen kann. Das enthaltene Migrations-Toolkit für die Virtualisierung bietet Ihnen die Tools, die Sie für die Migration in wenigen, einfachen Schritten benötigen. Mit Automatisierung beschleunigen Sie die Bereitstellung mit Red Hat Ansible® Automation Platform – von der Migration in großem Umfang bis hin zu Day-2-Operationen und Fehlerbehebung. Überwachen Sie die Sicherheit und Performance Ihrer VMs von einer einzigen Konsole mit Red Hat Advanced Cluster Management for Kubernetes. Red Hat bietet zusätzliche Supportoptionen und Partnerintegrationen für Storage, Backup, Disaster Recovery und Netzwerke. So können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre virtuelle Infrastruktur in der gesamten Hybrid Cloud problemlos ausgeführt und auf eine zukünftige Modernisierung vorbereitet wird.

Mehr über Virtualisierung mit Red Hat erfahren

Hub

Der offizielle Red Hat Blog

Lernen Sie mehr über unser Ökosystem von Kunden, Partnern und Communities und erfahren Sie das Neueste zu Themen wie Automatisierung, Hybrid Cloud, KI und mehr.

Red Hat Testversionen

Unsere kostenlosen Testversionen unterstützen Sie dabei, praktische Erfahrungen zu sammeln, sich auf eine Zertifizierung vorzubereiten oder zu bewerten, ob ein Produkt die richtige Wahl für Ihr Unternehmen ist.

Weiterlesen

Wahl einer Virtualisierungsplattform

Lernen Sie Virtualisierungskonzepte kennen, die Ihnen bei der Wahl einer Virtualisierungsplattform zur Verwaltung virtueller Maschinen (VMs) helfen können.

Was ist KubeVirt?

KubeVirt ist ein Open Source-Projekt, mit dem Sie virtuelle Maschinen (VMs) mit Kubernetes als zugrunde liegender Orchestrierungsplattform ausführen, bereitstellen und verwalten können.

Was ist Live Migration?

Bei einer Live Migration wird eine virtuelle Maschine (VM) von einem Host zu einem anderen verschoben, ohne dass dabei der Zugriff auf die VM unterbrochen wird.

Ressourcen zu Virtualisierung