Was ist das Management virtueller Infrastrukturen? Und wie kann Automatisierung dabei helfen?

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Management virtueller Infrastrukturen beschreibt die Koordination von Software, IT-Ressourcen und anderen Tools, um virtuelle Maschinen und damit verbundene IT-Umgebungen während ihres gesamten Lifecycles zu verwalten.

Viele Unternehmen setzen auf Virtualisierungstechnologie. Sie bietet eine höhere Skalierbarkeit und Flexibilität als traditionelle IT-Infrastrukturen und unterstützt gleichzeitig eine Vielzahl von Anwendungen. Das Management von virtuellen Maschinen (VMs) und anderen virtualisierten Infrastrukturkomponenten kann sich dennoch als Herausforderung darstellen. Unabhängig davon, wie viele VMs Ihr Unternehmen ausführt und wie komplex Ihre Umgebungen sind, die Einführung einer umfassenden Managementlösung kann die Sache erleichtern.

Automatisierung spielt eine entscheidende Rolle beim Management virtueller Infrastrukturen. Sie können viele der Aufgaben und Prozesse automatisieren, die zum Verwalten von VMs und der damit zusammenhängenden Infrastrukturkomponenten erforderlich sind. Dieser Ansatz reduziert die Notwendigkeit wiederholbarer, manueller Arbeit und schafft so mehr Zeit und Fokus für andere geschäftliche Prioritäten. Mit eventgesteuerter Automatisierung können Sie außerdem automatisch auf sich ändernde IT-Bedingungen reagieren, was wiederum die MTTR (Mean Time To Resolution) reduzieren und reibungslose Abläufe sicherstellen kann.

Automatisierung Ihrer VM-Migration

Um zu verstehen, was virtuelle Infrastruktur ist, muss zuerst definiert werden, in welcher Beziehung sie zur traditionellen IT-Infrastruktur steht, also zu den Software- und Hardwarekomponenten, die für den Betrieb und die Verwaltung von IT-Umgebungen und -Services erforderlich sind.

Software umfasst verpackte und eigene Anwendungen, Datenbanken, Webserver, Betriebssysteme (wie Red Hat® Enterprise Linux®) und Managementtools. Zur Hardware zählen physische Komponenten wie Server, Storage-Systeme, Netzwerkausrüstung, Computer und Peripheriegeräte. Da Hardware außerdem physisch untergebracht werden muss, kann IT-Infrastruktur sich auch auf Onsite-Einrichtungen wie Rechenzentren oder Serverräume beziehen.

Virtuelle Infrastruktur umfasst viele der Funktionen traditioneller Infrastrukturen. Anstatt aber von ihren physischen Komponenten definiert zu werden, besteht virtuelle Infrastruktur aus einer softwaredefinierten Umgebung – meist einer VM. Die Umgebung wird als softwaredefiniert bezeichnet, denn sie wird von einer Anwendung, einem sogenannten Hypervisor, erstellt und von der physischen Hardware abstrahiert, auf der sie ausgeführt wird.

In einer traditionellen Umgebung ist Hardware oft für eine einzige Anwendung oder einen einzigen Zweck bestimmt. Dadurch wird sie selten unter Ausschöpfung ihrer vollen Kapazität genutzt. Mit Virtualisierung hingegen können Sie einen Hypervisor verwenden, um Ihre physischen Ressourcen mehreren isolierten VMs zuzuordnen. Diese virtuellen Maschinen können jeweils ihren eigenen dedizierten Zweck haben. Da aber der Hypervisor Rechenressourcen wie CPU, Arbeitsspeicher und Storage auf mehrere VMs verteilen kann, brauchen Sie nicht so viele physische Maschinen, um Ihre IT-Abläufe zu unterstützen. Sie können also Ihre physische Hardware konsolidieren, damit sie nur noch nutzen, was Sie wirklich brauchen.

Wenn Sie weniger physische Ressourcen nutzen, reduzieren sich auch Ihre Kosten für Hardware, Elektrizität, physische Sicherheit und Einrichtungen. Und da Sie außerdem keine zusätzliche Hardware mehr kaufen müssen, wenn Sie eine neue Umgebung bereitstellen müssen, lässt sich virtuelle Infrastruktur auch leichter skalieren als traditionelle Infrastruktur. So können Sie beispielsweise als Reaktion auf Nachfrageschwankungen die CPU-Nutzung schnell erhöhen oder senken, ohne dafür zusätzliche Hardware einrichten zu müssen.

Das Management virtueller Infrastrukturen umfasst sämtliche Aufgaben, die erforderlich sind, um VMs einzurichten und virtuelle Umgebungen wie beabsichtigt auszuführen.

VM-Migration

Es gibt verschiedene Gründe für die Migration von VMs. Vielleicht verschieben Sie eine VM zu einem neuen Host, wenn Sie Hardwaregeräte auf dem vorhandenen Host upgraden, hinzufügen oder entfernen müssen, oder aber wenn Sie aus Kostengründen eine strategische Entscheidung treffen müssen. Dies kann die Migration zu einer On-Premise-Lösung oder in die Cloud beinhalten. Vielleicht haben Sie auch einen Host identifiziert, der nicht ausgelastet ist, und verschieben nun eine VM dorthin, weil der aktuelle Host der VM überlastet ist. Oder Sie migrieren eine VM zu einem anderen geografischen Standort, um niedrigere Latenzzeiten zu erreichen.

Day-2-Managementaufgaben

Nachdem Sie eine VM bereitgestellt oder migriert haben, müssen Sie Aufgaben auf der Virtualisierungsplattform Ihrer Wahl managen. Automatisierung kann Sie bei Abläufen des gesamten Lifecycles unterstützen und so sicherstellen, dass Ihre virtuelle Infrastruktur weiterhin wie beabsichtigt ausgeführt wird. Dazu zählen:

  • Anpassung von Betriebssystemeinstellungen
  • Installation von Softwareupdates
  • Anwendung von Sicherheits-Patches
  • Erstellung, Verwaltung und Wiederherstellung von VM-Snapshots und -Backups
  • Neuzuordnung von Ressourcen wie vCPU, Arbeitsspeicher und Storage
  • Änderung von Netzwerkadaptereinstellungen
  • Pflege eines Inventories sämtlicher VMs
  • Deprovisionierung oder Verschiebung von ungenutzten VMs zu kostengünstigeren Optionen

Orchestrierung

Zusätzlich zu den VMs müssen Sie auch die damit zusammenhängende Infrastruktur koordinieren und verwalten, etwa Rechenressourcen, Netzwerke und Cloud Services. Wenn Sie dazu noch mehrere Umgebungen betreiben, müssen Sie Managementaufgaben domainübergreifend orchestrieren können. Dabei hilft oft ein einheitliches Managementtool oder eine Managementlösung wie Red Hat Ansible® Automation Platform.

Mehr über virtuelle Maschinen erfahren

Automatisierung spielt eine entscheidende Rolle beim Management virtueller Infrastrukturen. Die manuelle Durchführung von Verwaltungsaufgaben ist zeitaufwendig und ineffizient. Wenn Sie manuelle Aufgaben häufig wiederholen, erhöht sich außerdem die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen dabei Fehler unterlaufen, deren Behebung dann noch mehr Zeit in Anspruch nehmen kann. Durch das Automatisieren der Aufgaben, die beim Management virtueller Infrastrukturen anfallen, können Sie ein Ausufern Ihrer VMs verhindern, die VMs schnell skalieren, um aktuelle geschäftliche Anforderungen zu erfüllen, und die Zeit minimieren, die Sie für das Beheben von Fehlern aufwenden müssen.

Automatisierung kann Sie insbesondere bei Folgendem unterstützen:

  • Effizienteres Migrieren von VMs sowie Hoch- und Herunterskalieren von Migrationen
  • Erzwingen von Standardkonfigurationen und Rulesets beim Provisionieren von VMs
  • Orchestrieren von Aufgaben in Umgebungen mit mehreren Anbietern und Domains
  • Ersetzen von manuellen Verwaltungsprozessen durch vollständig automatisierte Workflows
  • Vereinfachtes Aktualisieren von Konfigurationen und Installieren von Anwendungen
  • Verwalten von zugehöriger Infrastruktur wie Netzwerk und Storage auf ähnliche Weise

Wie Sie mit Ansible Automation Platform von VMware zu Red Hat OpenShift migrieren. Dauer des Videos: 2:25.

Red Hat Ansible Automation Platform beinhaltet das, was Sie zum Entwickeln, Bereitstellen und Verwalten von End-to-End-Automatisierung in großem Umfang für die Verwaltungsanforderungen virtueller oder anderer Infrastrukturen brauchen. Die Lösung kann Sie beim Migrieren Ihrer VMs zu Red Hat OpenShift® Virtualization unterstützen. Dabei handelt es sich um eine moderne Anwendungsplattform, die auf den Open Source-Projekten KVM und KubeVirt basiert und auf der Sie virtuelle Maschinen und Container parallel ausführen können.

Und nach der Migration Ihrer virtuellen Infrastruktur können Sie mit Ansible Automation Platform Day-2-Operationen im gesamten VM-Lifecycle auf OpenShift Virtualization oder der Plattform Ihrer Wahl verwalten. Sie können fortlaufende Verwaltungsaufgaben automatisieren und VMs mit vorhandener IT-Infrastruktur orchestrieren, einschließlich wesentlicher Komponenten wie Netzwerke, Cloud Services, Datenbanken und ITSM-Tools (IT-Servicemanagement).

Wenn Sie gerade erst mit Automatisierung beginnen, können Sie mithilfe von Ansible Content Collections Automatisierungsjobs erstellen, die Sie beim Verwalten und Orchestrieren Ihrer VMs unterstützen – unabhängig davon, wo diese ausgeführt werden. Mit einer aktiven Red Hat Subskription haben Sie Zugriff auf über 170 zertifizierte und validierte Content Collections von Red Hat und unseren Partnern.

Migrationen mit Ansible Automation Platform automatisieren

Use Case

Management virtueller Infrastrukturen mit Red Hat Ansible Automation Platform

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Red Hat Ansible Automation Platform – Learning Hub

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