Was ist NetOps?

NetOps ist ein Ansatz für den Netzwerkbetrieb, der sich auf schnelle Deployments und Flexibilität konzentriert. Er wird auch als NetOps 2.0 oder NetDevOps bezeichnet und hat sich zum Standardverfahren für digitale Unternehmen entwickelt, die mit den Kundenerwartungen Schritt halten wollen.

NetOps umfasst Elemente der Automatisierung, Orchestrierung und kontinuierlichen Validierung und ermöglicht so eine agile Entwicklung und Anwendungsbereitstellung in modernen IT-Organisationen mit komplexer Netzwerkinfrastruktur.

Ursprünglich war NetOps einfach eine verkürzte Form von „Network Operations“. Der Begriff NetOps 2.0 beschreibt relativ neue Methoden zur Optimierung des Netzwerkbetriebs für eine agile Entwicklung. Aus NetOps 2.0 wurde einfach „NetOps“, und mittlerweile bezieht sich der Begriff meist auf die agile Methodik.

Die Eckpfeiler von NetOps

Orchestrierung und Automatisierung: Netzwerk-Engineers können eine Vielzahl von Automatisierungstechniken einsetzen, um Verwaltungs-, Betriebs- und Wartungsaufgaben durchzuführen und automatisch auf sich ändernde Bedingungen in verschiedenen Netzwerktypen zu reagieren, wie etwa in lokalen Rechenzentren, Campus-Netzwerken, Hybrid Clouds und Wide Area Networks (WAN) an Edge-Standorten.

Single Source of Truth (SOT): Hierbei handelt es sich um die Zusammenführung von Daten zu Konfigurationen, Beständen und anderen Management-Assets an einem einzigen Ort. Durch zentralisiertes SOT lassen sich Transparenz, Produktivität und Governance verbessern und die Datenverwaltung insgesamt vereinfachen. Außerdem wird die Dokumentation der Netzinfrastruktur als Code im Rahmen des laufenden Netzbetriebs ermöglicht.  

Analysen und Daten: Daten werden strukturiert erfasst und analysiert, um Probleme vorherzusehen, Anomalien zu erkennen, die Netzwerkleistung zu verbessern sowie Gesamtauslastung und Zustand des Netzwerks zu verwalten. 

Sicherheit: Mehrere Ebenen von Sicherheitskontrollen und -protokollen werden im gesamten Netzwerk kombiniert, um vor Angriffen und unbefugtem Zugriff zu schützen. Diese Sicherheitsebenen sind mit Analysen, Orchestrierung, Systemen für Intrusion Detection and Prevention, Firewalls und Automatisierung integriert, um Probleme schneller zu beheben.

Netzwerkagilität: Netzwerke, die eine NetOps-Methodik verwenden, sind keine statischen Strukturen mehr, sondern dynamische Systeme, die verschiedene physische Standorte und Clouds bis hin zum Netzwerkrand überbrücken können. Diese erhöhte Agilität erhöht auch die Komplexität des Netzwerks, was wiederum einen erhöhten Bedarf an Automatisierung bedingt.

Ein NetOps-Ansatz ermöglicht es modernen IT-Organisationen, sich durch effektives Netzwerkmanagement auf dynamischen Märkten zu behaupten. Dies ist auf 5 wichtige Ergebnisse zurückzuführen, die sich aus einer gut umgesetzten NetOps-Methodik ergeben.

• Resilienz: Unternehmen, die über IT-Umgebungen mit flexibleren Tools verfügen, können ihre Geschäftsziele zuverlässiger erreichen und schneller auf unvorhergesehene Variablen und ungünstige Bedingungen reagieren. Dadurch erhöht sich die Betriebszeit des Netzwerks, und die durchschnittliche Zeit bis zur Problemlösung (MTTR) verringert sich.
• Effizienz: Mit einem NetOps-as-code-Ansatz können Teams oder Automatisierungsjobs an einem einzigen Ort nach den Informationen suchen, die für die Ausführung einer Aktion erforderlich sind. Dabei bleiben Governance-Kontrollen bestehen. Komplexität und zeitaufwendige Koordinierung werden verringert, wären jedoch in erhöhtem Maß ohne Source of Truth-Repository erforderlich.  
• Agilität: Da NetOps schnellere Deployments, Updates und Fixes priorisiert, können Unternehmen schneller auf sich ändernde Bedingungen und Ziele reagieren und die Zeit bis zur Markteinführung neuer Services für interne und externe Kunden verkürzen.
• Transparenz: Durch die Überwachung der Netzwerkdaten im Rahmen eines NetOps-Ansatzes stehen mehr Informationen zur Verfügung, um strategische Entscheidungen zu treffen und mögliche Probleme zu erkennen, bevor diese den normalen Betrieb beeinträchtigen.
• Optimierung: Durch einen umfassenderen Überblick über die Netzwerkressourcen können Teams diese effizienter nutzen. Dies trägt auch dazu bei, dass IT-Teams weniger Zeit für Routineaufgaben mit hohem Volumen aufwenden müssen und sich stattdessen auf technische Herausforderungen konzentrieren können, die Geschäftsergebnisse und Kundenzufriedenheit direkt verbessern.

Unternehmen führen häufig NetOps-Verfahren ein, um externe Mitarbeiter, neue Technologien, Hybrid Cloud-Anwendungen, Multivendor-Lösungen und Edge-Geräte besser zu integrieren. Jedes dieser Elemente erhöht für sich allein die Komplexität des Netzwerks – in Kombination machen sie den Einsatz einer integrierten automatisierten Lösung zur Verwaltung des Netzbetriebs erforderlich.

Automatisierte NetOps

Mithilfe von Automatisierung können Koordination, Governance und Ausführung von Vorgängen in komplexen Netzwerken optimiert und manuelle Aufgaben reduziert werden, sodass sich IT-Teams auf andere strategische Bereiche konzentrieren können.

Mit automatisierten NetOps können Netzwerktechniker eine Vielzahl von Verfahren einsetzen, um Aufgaben effizient auszuführen und automatisch auf sich ändernde Netzwerkbedingungen zu reagieren. Hier finden Sie mehrere Beispiele dafür, wie Automatisierung NetOps unterstützt:

• Automatisierte Administration: Aus Sicht eines Netzwerkadministrators bedeutet die Komplexität moderner Netzwerke, dass zeitaufwendige Aufgaben automatisiert werden müssen, um Effizienz, Agilität und Resilienz des Netzwerks zu verbessern.
• Agile Innovationen: NetOps wird manchmal auch als NetDevOps bezeichnet, weil der Netzbetrieb so eng mit der Entwicklung verknüpft ist. Benötigt beispielsweise eine neue Cloud-Anwendung eine Reihe von Bereitstellungsschritten, um in Betrieb genommen zu werden, bestehen umso weniger Konfliktpunkte zwischen Entwicklungs- und Netzwerkteam, je schneller diese Schritte abgeschlossen werden. Durch Automatisierung können diese Bereitstellungsschritte schneller erfolgen.
• Standardisierte Kompetenzen: Technische Teams erwerben bei der Arbeit an Netzwerkprojekten oft spezielle Kenntnisse, die möglicherweise nicht in der gesamten Belegschaft verbreitet sind oder neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht vermittelt werden können. Mit einer Automatisierungslösung, die diese Kompetenzen in Arbeitsabläufen kodifiziert, kann das gesamte Team dieses operative Wissen nutzen.
• Hybrid Cloud-Zugang: Komplexe moderne Netzwerke umfassen oft Systeme, die vor Ort, mit mehreren Hyperscaler-Plattformen und sogar über Remote Edge-Standorte verbunden sind. Eine Automatisierungslösung für Unternehmen, die in den verschiedenen Umgebungen auf die gleiche Weise funktioniert, hilft den Unternehmen bei der Einführung eines einheitlichen NetOps-Ansatzes.
• Sicherheitsmanagement: Automatisierung kann die Netzwerksicherheit verbessern, indem sie kontinuierlich auf ungewöhnliche Aktivitäten überwacht, potenzielle Bedrohungen identifiziert und schnell auf Probleme reagiert – entweder automatisch oder mit Einleitung manueller Korrekturmaßnahmen. Sicherheitsautomatisierung kann zudem dafür sorgen, dass Richtlinien im gesamten Netzwerk einheitlich angewendet werden, und bei Aufgaben wie Patch-Management, Reaktion auf Vorfälle und Scannen auf Schwachstellen Unterstützung leisten.

Unternehmen müssen automatisierte NetOps nicht sofort komplett implementieren. Ein schrittweiser Ansatz, beginnend mit einfachen Aufgaben mit hohem Volumen, die im Laufe der Zeit anspruchsvoller werden, kann gleichermaßen effektiv sein. Automatisierte NetOps können auch von verschiedenen Teams nach und nach implementiert werden, ebenso wie bei komplexen Prozessen, die mehrere Gruppen betreffen.

IaC (Infrastructure as Code)

Das Konzept Infrastructure as Code (IaC) ist für einen automatisierten NetOps-Ansatz von zentraler Bedeutung. IaC steht für die Verwaltung und Bereitstellung durch Definitionsdateien anstelle der physischen Konfiguration von Hardware und Software.

Ziel von IaC ist es, Teams zu vereinen und ihre gemeinsamen Anstrengungen zu optimieren. So wird eine kollaborative Umgebung gefördert, in der Entwicklungsteams eine aktivere Rolle bei der Definition von Konfigurationen übernehmen, und IT Operations-Teams früher in den Entwicklungsprozess eingebunden werden. Tools, die IaC verwenden, verbessern die Transparenz von Netzwerkgerätestatus und -konfigurationen und verschaffen den Anwendern im gesamten Unternehmen Einblick. 

Ein Automatisierungstool zur Implementierung von IaC – durch GitOps oder andere Lösungen – kann dazu beitragen, effizientere und produktivere Arbeitsabläufe zu schaffen und die Einführung einer NetOps-Methodik zu optimieren.

Red Hat® Ansible® Automation Platform bietet die Tools, die Sie für die Implementierung einer unternehmensweiten Automatisierung mit einer NetOps-Methodik benötigen, darunter Playbooks, ein visuelles Dashboard, eine ereignisgesteuerte Automatisierungslösung und Analysefunktionen. Außerdem verwendet sie Webhooks, um IaC-Workflows zu automatisieren und GitOps-Verfahren zu ermöglichen. 

Der modulare Charakter von Ansible Automation Platform ermöglicht es Ihrem Unternehmen, NetOps nach Ihrem Belieben zu automatisieren und dabei ein standardisiertes Toolset zu verwenden, das in verschiedenen Umgebungen funktioniert. Sie können dieselbe Automatisierungssprache für mehrere Netzwerktypen verwenden und die Netzwerkinfrastruktur (einschließlich Switches, Router, Load Balancer und Firewalls) über eine einzige integrierte Plattform verwalten. 

Mit einer Red Hat Subskription erhalten Sie zertifizierte Inhalte von unserem robusten Partnernetzwerk, Zugriff auf gehostete Managementservices und technischen Lifecycle-Support zur Skalierung der Automatisierung im gesamten Unternehmen. Außerdem profitieren Sie von unserem Fachwissen, das wir bei unserer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Tausenden von Kunden entwickelt haben.

Red Hat bietet interaktive Labs in einer vorkonfigurierten Red Hat Ansible Automation Platform-Umgebung. Nutzen Sie unsere Labs zum Experimentieren, und lernen Sie, wie Sie Netzwerk- und IT-Praktiken effizient erstellen, verwalten und skalieren – von der schnellen Entwicklung und Bereitstellung über vereinfachte Abläufe und Analysen bis hin zu konsistenten End-to-End-Benutzererlebnissen.