Was ist Role-based Access Control (RBAC)

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Role-based Access Control (RBAC) ist eine Methode zum Managen des Benutzerzugriffs auf Systeme, Netzwerke oder Ressourcen auf der Basis der jeweiligen Rolle innerhalb eines Teams oder einer größeren Organisation.

Als Alternative zur Konfiguration des spezifischen System- oder Netzwerkzugriffs für einzelne Nutzende ermöglicht es RBAC den IT-Administrationsteams, die erforderliche Zugriffsebene für sämtliche Nutzende mit einer bestimmten Arbeitsfunktion zu identifizieren und diesen Nutzenden eine Rolle mit den entsprechend konfigurierten Berechtigungen zuzuweisen. So wird es für IT-Teams ganz einfach, Berechtigungen für sämtliche Nutzende einer Gruppe auf einmal hinzufügen, zu ändern und zu entfernen, oder die Zugriffsebene einzelner Nutzender schnell zu ändern, indem sie eine Rolle zuweisen oder entfernen.

Im Kern folgen Role-based Access Control-Systeme denselben Grundprinzipien:

  • Einzelnen Nutzenden werden eine oder mehrere Rollen zugewiesen.
  • Nutzerrollen werden Berechtigungen zugewiesen.
  • Nutzende erhalten Zugang zu Berechtigungen, wenn sie aktive Mitglieder einer Rolle sind.

In vielen Fällen legen RBAC-Modelle eine Rollenhierarchie fest. Dabei ähnelt die Rollenstruktur der Hierarchie der Organisation und kann Rollen für Admins, Endbenutzende und Gäste sowie sämtliche spezialisierten Gruppen dazwischen enthalten. Bei einigen Rollenhierarchien kann es sich um Vererbungshierarchien handeln, bei denen höherrangige Nutzerrollen automatisch die ihnen untergeordneten Rollen mitsamt ihren Berechtigungen erhalten. In anderen Fällen kann die Hierarchie willkürlich sein und Nutzende, denen eine übergeordnete Rolle zugewiesen wurde, erben nicht unbedingt standardmäßig die nachgeordneten Rollen. 

Abhängig vom Use Case können Organisationen, die RBAC verwenden, auch eine Aufgabentrennung durchsetzen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Beteiligung mehrerer Nutzender mit unterschiedlichen Rollen erforderlich ist, um eine bestimmte Aufgabe oder Aktion zu initiieren. Bei dieser Praxis werden die Rollenberechtigungen regelmäßig überprüft. So wird sichergestellt, dass Nutzende nur Berechtigungen haben, die sie auch tatsächlich benötigen.

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Unternehmen können aus verschiedenen Methoden der Nutzerbereitstellung wählen, wobei RBAC eine der gängigsten ist. Diese Methode bietet einen detaillierteren Ansatz für Identity and Access Management (IAM) als Access Control Lists (ACLs), ist jedoch einfacher und leichter zu implementieren als Attribute-based Access Control (ABAC). Während andere IAM-Methoden, wie etwa die Mandatory Access Control (MAC) oder die Discretionary Access Control (DAC), für bestimmte Use Cases effektiv sein können, ist RBAC eine gute Wahl für die meisten Organisationen, die nach einer skalierbaren und einfach zu verwaltenden Governance-Lösung suchen.

Gesteigerte operative Effizienz und reduzierte Ausfallzeiten

RBAC ermöglicht eine konsistente und wiederholbare Zuweisung von Berechtigungen. Dadurch kann die Effizienz von Operations-Teams gesteigert werden, da sie keine einzelnen Benutzerzugriffe oder Objektberechtigungen konfigurieren müssen. Wenn ein Team beschließt, dass Nutzende, die einer Rolle zugewiesen sind, Zugriff auf eine neue Ressource benötigen, müssen sie nur die Berechtigungen für die betreffende Rolle anpassen, anstatt die Berechtigungen für die einzelnen Person zu konfigurieren. Wenn ein Teammitglied eine neue Aufgabe oder einen neuen Verantwortungsbereich übernimmt, können die Berechtigungen ganz leicht aktualisiert werden, indem die Rolle geändert oder eine neue zugewiesen wird.

Skalierbarkeit

Da die Rollen an die Organisationsstruktur gebunden sind, ist dies ein effektiver Ansatz für IAM (Identity and Access Management) für Teams unterschiedlicher Größen. Organisationen, die ein schnelles Wachstum oder eine Umstrukturierung durchlaufen, können Rollen schnell zuweisen, entfernen oder ändern, sodass die täglichen Abläufe nur minimal gestört werden. 

Verbesserte Sicherheit und besserer Datenschutz

RBAC folgt dem Principle of Least Privilege (PoLP), einem Kerngedanken der Zero Trust-Sicherheit, der bedeutet, dass Nutzenden nur die Berechtigungen gewährt werden, die sie für ihre Arbeit benötigen. Durch diese Art der Zugriffsbeschränkung können Unternehmen Bedrohungen minimieren und das Risiko von Datenpannen sowie die damit verbundenen Kosten verringern.

Bessere Compliance

Die Verwendung von Rollenhierarchien ermöglicht eine bessere Transparenz, Übersicht und Prüfung. Administrationsteams können Fehler in den Nutzerberechtigungen schnell erkennen und korrigieren, wodurch die Compliance mit regulatorischen Standards verbessert und der Zugriff auf sensible Informationen und Systeme präziser verwaltet werden kann.

Unternehmen, die ihre IT nicht ausreichend automatisieren, können durch ineffiziente, manuelle Prozesse ausgebremst und mit hohen Kosten und Sicherheitsrisiken konfrontiert werden. Automatisierungs-Tools können Teams beim Implementieren von RBAC unterstützen. Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen Systemadministratoren die Zuweisung von Rollen an Nutzende oder Gruppen mit bestimmten Attributen automatisieren wollen. Das Automatisieren von RBAC-Richtlinien kann die Häufigkeit menschlicher Fehler, wie beispielsweise das Zuweisen der falschen Rolle an Nutzende oder das Ausstatten einer Rolle mit falschen Berechtigungen, verringern und sensible Daten schützen. 

Darüber hinaus ist ein leistungsfähiges RBAC-System notwendig für das Zugriffs-Management auf Automatisierungsressourcen, einschließlich Inventories und spezifischer Projekte. Automatisierungs-Teams können RBAC nutzen, um eine effiziente, skalierbare Rollenhierarchie mit sorgfältig konfigurierten Berechtigungen einzurichten. So sorgen sie für mehr Sicherheit, Compliance und Koordination im gesamten Unternehmen.

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