Überblick
Eine Standardbetriebsumgebung (Standard Operating Environment, SOE) besteht aus einem bestimmten Betriebssystem und mehreren Softwareanwendungen. Sie wird als Standard-Build definiert.
SOEs bieten Unterstützung, wenn Sie viele Computer verwalten müssen und dabei die Komplexität reduzieren möchten. Mit ihnen können IT-Teams die Bereitstellung und Wartung von Servern und Workstations automatisieren.
Vorteile einer Standardbetriebsumgebung
Um die Bedeutung von SOEs zu verstehen, muss man bedenken, dass moderne Unternehmen möglicherweise Tausende oder Zehntausende von Servern und Workstations verwalten müssen.
Eine manuelle oder halbautomatische Bereitstellung dieser Systeme ist viel zu teuer und fehleranfällig. Ohne Standardisierung müssen IT-Teams benutzerdefinierte Skripte für die Bereitstellung und Verwaltung mehrerer Plattformen erstellen. Inkonsistente Umgebungen erfordern einen hohen Kosten- und Zeitaufwand, weil sie eine komplexe Wartung nach sich ziehen. Training und Support verursachen ebenfalls höhere Ausgaben und noch mehr Komplexität.
SOEs bilden die Basis einer vorhersehbaren, wiederholbaren und zuverlässigen IT-Infrastruktur. Mit einer voll automatisierten Provisionierung lassen sich Systeme schneller und mit weniger Fehlern bereitstellen. Dazu unterstützen SOEs ein konsistentes und zeitnahes Patching sowie andere Wartungsarbeiten für Online-Systeme.
Mithilfe von SOEs können Organisationen:
- fehleranfällige manuelle Aufgaben mithilfe von Automatisierung und Self-Service eliminieren
- Provisionierung, Konfiguration und Patching zentral verwalten
- Lizenzanforderungen verwalten und Subskriptionsvereinbarungen einhalten
- den Zeitaufwand für Software-Installation, -Upgrades und -Patching reduzieren
- die Sicherheit verbessern und die Schatten-IT (bei der einzelne Teams ihre eigenen Systeme außerhalb eines Standardprozesses bereitstellen) reduzieren
SOEs und Cloud Computing
Infrastrukturen in Cloud-Umgebungen sind auf eine dynamische und elastische Skalierung ausgelegt. Server werden als Geräte für einzelne Workloads behandelt, die umgehend bereitgestellt, automatisch konfiguriert und einfach ersetzt werden können.
Bei diesem Ansatz werden Systeme in Schichten und Komponenten aufgeschlüsselt, die dann auf einfachste Weise kombiniert, unabhängig freigegeben und als Kollektionen verwaltet werden.
Durch die Entwicklung der Hybrid Cloud-Architektur haben SOEs noch mehr an Bedeutung gewonnen, weil sie Konsistenz für physische, virtuelle, Container- und Cloud-Umgebungen gewährleisten. SOEs funktionieren alle auf die gleiche Weise, und zwar egal, wo sie physisch bereitgestellt werden.
Indem IT-Organisationen SOE-Builds auf einer zentralen Managementplattform organisieren, können sie voll provisionierte Systeme in nur wenigen Minuten und unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur bereitstellen.
SOEs für Workstations
SOEs sind für Server schon fast die logische Wahl, werden aber auch nicht selten für Workstations eingesetzt. So können sie Unternehmen helfen, die Komplexität verteilter Mitarbeiter-Laptops und -Desktops zu reduzieren. Die Automatisierung stellt dazu vereinfachte Prozesse bereit, um neue Workstations online zu bringen und aktuelle Software-Patches für bestehende Rechner bereitzustellen.
Bei persönlichen Geräten wie Smartphones und Tablets finden SOEs eher weniger Anwendung. Angesichts des aktuellen BYOD-Trends (Bring Your Own Device) verwalten Beschäftigte ihre mobile Hardware mittlerweile in der Regel selbst. Wo SOEs als Option nicht infrage kommen, tendieren Organisationen zu alternativen Lösungen, darunter MDM (Mobile Device Management), um Richtlinien durchzusetzen und es Beschäftigten gleichzeitig zu ermöglichen, Smartphones und Tablets für den Beruf zu verwenden.
Red Hat und SOEs
Red Hat® Consulting unterstützt Organisationen bei der Einführung von SOEs, indem sie ihre Infrastruktur automatisiert und so schnellere Markteinführungszeiten und eine geringere Fehlerquote ermöglicht.
Mithilfe von Red Hat Enterprise Linux® und Red Hat Satellite erstellen die Fachexperten von Red Hat Services ein Framework für einen einheitlichen Build-Prozess sowie ein modernisiertes Patch-Management.
Das Engagement für offene Standards sowie Einblicke in kommende Features und Produkt-Roadmaps machen Red Hat Consulting zum idealen Partner für die Bereitstellung automatisierter, SOE-basierter Lösungen für Unternehmensumgebungen.