Überblick
Die Automobilbranche setzt Open Source-Software bereits häufig in Infotainment-Systemen für Fahrzeuge ein, und zukünftig wird sie eine entscheidende Rolle in softwaredefinierten Fahrzeugen (Software-Defined Vehicles, SDVs) spielen. Mit einem communitybasierten Ansatz können Open Source-Aktivitäten schneller weiterentwickelt werden und haben eine größere Integrität als proprietäre Lösungen. Je mehr Augen auf ein Projekt gerichtet sind, desto effizienter können Bugs gefunden und korrigiert werden. Und mit größerer Transparenz als bei traditioneller, proprietärer Software gehen verbesserte Sicherheit und schnellere Sicherheitsreaktionen einher.
Herausforderungen proprietärer Lösungen in der Automobilbranche
Traditionelle proprietäre Systeme für die Softwareentwicklung werden in der Regel von einer einzigen Organisation und einem einzigen Team gemanagt. Sämtliche Entwicklungen, Änderungen und Tests von proprietärer Software können nur von dem Unternehmen durchgeführt werden, das Eigentümer des Codes ist. Während Open Source-Software auf dem Konzept der Offenheit und Zusammenarbeit basiert, beruht proprietäre Software auf Geheimhaltung und Beschränkung, um einen Mehrwert zu erzielen. Dies schafft zahlreiche Reibungspunkte für Automobilhersteller, die ausschließlich proprietäre Software verwenden oder versuchen, proprietäre Software in ihre Open Source-Software zu integrieren. Obwohl diese Reibungspunkte den meisten Projekten innewohnen, ist der Einsatz von Open Source-Software von entscheidender Bedeutung, um den Fortschritt voranzutreiben und den Wettbewerb auf kollaborative Weise zu steigern.
Da Aktualisierungen proprietärer Software einseitig durchgeführt werden müssen, können sie für die Automobilhersteller äußerst kostspielig und zeitaufwändig sein. Hinzu kommt, dass mit jedem neuen Modelljahr viel Doppelaufwand entsteht, da proprietäre Software in der Regel streng geschützt ist und nicht einfach wiederverwendet werden kann. Die Entwicklungszeiträume für Fahrzeuge der nächsten Generation betragen mehrere Jahre. Dies wird noch dadurch verschärft, dass die verschiedenen OEMs (Original Equipment Manufacturers) unabhängig voneinander daran arbeiten, ihre eigenen proprietären Betriebssysteme zu entwickeln, anstatt ihre Ressourcen für nicht-differenzierende Funktionen gemeinsam zu nutzen.
Red Hat Ressourcen
Herausforderungen bei der Einführung von Open Source in der Automobilbranche
Obwohl Open Source-Software oft als schneller, sicherer, kostengünstiger und flexibler als proprietäre Software angesehen wird, gibt es Hindernisse für Unternehmen, die diese Technologie einführen möchten. Dazu gehören die Compliance mit Lizenzen, offene Zusammenarbeit und die Einführung neuer Entwicklungsmethoden. Bei der Einführung von Open Source-Software für ihre Flotte müssen sich die Automobilhersteller, die es gewohnt sind, die alleinige Kontrolle über ihre Software zu behalten, an den kollaborativen Charakter von Open Source anpassen.
Weitere potenzielle Problembereiche für die Automobilhersteller stellen Updates und Konnektivität dar. Während proprietäre Software durch die Einführung neuer Software von einem einzigen Autor auf dem neuesten Stand gehalten wird, beruht Open Source-Software auf einem komplexeren System von Aktualisierungen, die oft von verschiedenen Unternehmen aus der ganzen Welt stammen, mit unterschiedlichen Standards und unterschiedlichen Urheberrechtsgesetzen. Die Lizenzierung als Schutzmechanismus für das Aktualisierungssystem hat sich als sehr wichtig für die Aufrechterhaltung von Standards, Sicherheit und Schutzmaßnahmen erwiesen.
Zur Nutzung der Vorteile von Open Source-Software benötigen die Automobilhersteller eine Möglichkeit, diese auf sichere und standardisierte Weise zu implementieren.
Warum Red Hat?
Red Hat verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung als führender Anbieter von Open Source-Lösungen und unterstützt viele Branchen bei der Einführung von Open Source-Technologien. Das Konzept von Red Hat in Bezug auf Open Source beruht immer schon auf Partizipation, Integration und Stabilisierung.
- Partizipation: Wir leisten Beiträge zum Code, arbeiten zusammen an Inhalten, betreuen Projekte, agieren als Mentoren für Leader und als Sponsoren für Events.
- Integration: Red Hat integriert mehrere Upstream-Projekte, fördert Open-Source-Community-Plattformen und arbeitet an organisationsübergreifenden Projekten.
- Stabilisierung: Red Hat vermarktet diese Plattformen und Projekte gemeinsam mit einem weitreichenden Partnernetzwerk für Services und Zertifizierungen und leistet kontinuierlich Beiträge zu den Projekten, in die wir eingebunden sind.
Die Network-Functions-Virtualization-Lösung (NFV) und die API-zentrierten Integrationslösungen von Red Hat können der Automobilbranche dabei helfen, ihre Prozesse zu vereinfachen und Services schneller bereitzustellen als mit Lösungen, die nicht für die Zusammenarbeit konzipiert sind.
Durch die Zusammenarbeit mit Red Hat bei der Integration von Open Source-Software in ihre Strategien für Fahrzeuge der nächsten Generation und in fortschrittliche Fahrassistenzsysteme (ADAS) können Automobilhersteller von kürzeren Markteinführungszeiten, mehr Effizienz bei der Entwicklung und größerer langfristiger Relevanz profitieren. Dank der Einführung von Red Hat® Enterprise Linux® in der Automobilbranche durch das Red Hat In-Vehicle Operating System werden Automobilhersteller in der Lage sein, die Entwicklung zu beschleunigen, Kosten zu reduzieren und Möglichkeiten für neue Services und Einnahmequellen zu schaffen.
Red Hat arbeitet bereits an einer Reihe von Open-Source-Community-Initiativen für den Automobilsektor. Red Hat ist Mitbegründer der Eclipse Software Defined Vehicle Working Group, die eine skalierbare Architektur für softwaredefinierte Fahrzeuge entwickeln will. Wir sind auch in der SOAFEE-Initiative (Scalable Open Architecture for Embedded Edge) aktiv, um eine skalierbare offene Architektur für cloudnatives In-Vehicle-Linux zu entwickeln.
Darüber hinaus gründete Red Hat innerhalb von CentOS, einer Form von Red Hat Enterprise Linux, eine spezielle Interessengruppe für den Automobilbereich mit dem Namen AutoSD – ein direkter Upstream dessen, was das Red Hat In-Vehicle Operating System werden soll. Darüber hinaus haben wir im Rahmen der Internationalen Organisation für Normung (ISO) Standardisierungsinitiativen zur Aktualisierung von Sicherheitsanwendungen im Automobilbereich ergriffen und arbeiten im Rahmen des ELISA-Projekts an der Verbesserung der funktionalen Sicherheit im Linux-Kernel und -Ökosystem. Red Hat ist auch am Automotive Grade Linux Projekt beteiligt, das Mitgliedern wie Toyota, Suzuki und Mercedes-Benz eine Plattform zur Entwicklung von Open Source-Software für ihre Fahrzeuge bietet.
Red Hat ist bestrebt, den Automobilherstellern einen langfristigen Mehrwert zu bieten, indem wir Open Source-Fachwissen bereitstellen, die Basis für künftige Entwicklungen schaffen und die Führung bei der Zusammenarbeit zur Verwirklichung des SDV übernehmen.
Erfahren Sie mehr darüber, wie die Produkte von Red Hat Innovationen für Automobilhersteller beschleunigen können.
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