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Warum sollte Microsoft SQL Server auf Linux ausgeführt werden?

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Microsoft SQL Server ist seit Jahrzehnten in vielen Unternehmen der zentrale Schlüssel für mehr Effizienz bei Datenmanagement und -zugriff. Im Zuge der technologischen Entwicklung besteht jedoch ein wachsender Bedarf an High-Performance Computing mit anspruchsvollen Workloads. Die Geschwindigkeit und Performance von Linux-Maschinen bieten eine ideale Plattform für Microsoft SQL Server.

SQL (gewöhnlich „Sequel“ ausgesprochen) steht für Structured Query Language, eine Programmiersprache, die für das Speichern und Verarbeiten von Daten in einer relationalen Datenbank verwendet wird. Microsoft SQL Server wurde speziell für Microsoft Windows entwickelt und 1993 eingeführt. Es ist das weltweit führende relationale Datenbankmanagementsystem, da es einfach zu verwalten ist, gemeinsame Sicherheits- und Autorisierungseinstellungen bietet und zentralisierte Tools bereitstellt. Zu den gängigen Versionen von SQL Server gehören SQL Server 2017 (mssql-server-2017) und SQL Server 2019 (mssql-server-2019).

Es wird für strukturierte Daten verwendet, d. h. die verschiedenen Elemente der Daten haben ein definiertes Modell für ihre Eigenschaften und ihre Beziehungen zueinander. Dieser Ansatz für Datenmodelle ermöglicht sowohl Komplexität als auch Klarheit beim Datenmanagement, weshalb SQL-Datenbanken auch heute noch in vielen Unternehmen die bevorzugte Implementierung sind. Es gibt verschiedene Editionen von SQL Server, darunter Enterprise, Standard, Web, Developer und Express.

SQL Server unterstützt Erweiterungen der SQL-Sprache, die als Transact SQL (T-SQL) bekannt sind. Das Befehlszeilen-Tool sqlcmd ermöglicht T-SQL-Anweisungen, -Prozeduren und -Dateien. Die meisten Datenbanken werden mit separaten Konfigurationstools verwaltet, sodass für den Zugriff auf die Daten und deren Management eine weitere Tooling- oder Anwendungsschicht erforderlich ist. T-SQL-Erweiterungen können jedoch auf SQL Server-spezifische Funktionen zugreifen und sogar die Datenbank selbst verwalten. Das Konzept von Microsoft ermöglicht es, sowohl Anwendungen als auch Server mit denselben Tools (mssql-tools) zu verwalten und vereinfacht die Remote-Administration. Außerdem können gemeinsame Autorisierungs- und Zugriffskontrollen angewendet werden, was die Sicherheitsdefinition und -verwaltung für die Datenbank erleichtern kann.

Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen Windows Server- und Linux-Betriebssystemen bei der Storage-Verwaltung, der Definition von Dateisystemen sowie dem Management von Nutzenden und Operationen. Außerdem gibt es auch unterschiedliche Verwaltungsansätze zwischen Linux- und Windows-Umgebungen, wobei Linux sich mehr auf die direkte Interaktion mit Konfigurations- und Service-Einstellungen konzentriert und robuste Befehlszeilenoperationen und -funktionen für Administrationsteams bietet. Windows hingegen konzentriert sich in der Regel auf die grafische Benutzeroberfläche und benutzerfreundlichere Workflows.

Die meisten Unternehmen bevorzugen entweder eine Windows- oder eine Linux-Umgebung. In den letzten zehn Jahren hat sich jedoch die gesamte Technologielandschaft verändert, und es besteht ein zunehmender Bedarf an Hochverfügbarkeit und hoher Performance bei anspruchsvollen Workloads sowie an einem besseren Benutzererlebnis und umfangreichen Funktionen. Dies führte zu einem neuen Fokus für die Ausführung von SQL Server auf Linux.

Linux-Systeme sind sowohl für Multitasking als auch für mehrere Nutzergruppen geeignet, sodass mehrere Operationen von mehreren Nutzenden gleichzeitig ausgeführt werden können. Windows geht hier anders vor, indem es in Sekundenbruchteilen zwischen mehreren Threads umschaltet. Mit zunehmenden Daten-Workloads, insbesondere in Bezug auf Volumen und Komplexität, wirkt sich dieser Ansatz der Aufgabenverwaltung auf die Performance aus.

Erfahren Sie mehr über die Vielseitigkeit von Linux, die Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit von Cloud-Services und die Leistungsfähigkeit von SQL Server-Datenbanken, die Unternehmen in einer datengesteuerten Wirtschaft unterstützen.

Im Jahr 2016 hat Microsoft die Architektur von SQL Server überarbeitet, um die meisten der zentralen betriebssystemspezifischen Abhängigkeiten zu isolieren und die Unterstützung mehrerer Plattformen zu ermöglichen (dieser Ansatz wird als Plattformabstraktionsschicht bezeichnet). Bei dem Projekt ging es nicht nur um die Portierung von MS SQL Server auf Linux, sondern auch um die Kompatibilität zwischen Deployments von MS SQL Server Linux und Windows – dieselben Versions- und Update-Zyklen, dieselbe Performance, Qualität, Sicherheit und Skalierbarkeit.

Folglich wird MS SQL Server auf verschiedenen Linux-Distributionen darunter Red Hat Enterprise Linux, SUSE Enterprise Linux und Ubuntu unterstützt, zusammen mit Docker-Containern (und Red Hat OpenShift), AWS, Kubernetes und als spezialisierte virtuelle Maschine auf Azure.

Microsoft SQL Server ist nicht die einzige SQL-Datenbank, die für Linux-Systeme verfügbar ist. PostgreSQL und MySQL sind beides relationale Open Source-Datenbanken, die Mitte der 1990er Jahre auf den Markt kamen, und es werden immer noch neue Projekte entwickelt, darunter wichtige Initiativen wie MariaDB, die 2009 auf den Markt kam. Alle diese Open Source-Projekte sind mit Red Hat Enterprise Linux verfügbar.

Red Hat Enterprise Linux bietet eine kostengünstige, effiziente und skalierbare Basis für Microsoft SQL Server mit zentralen Vorteilen zur Unterstützung Ihrer gesamten Umgebung.

Bessere Performance, von Anfang an

SQL Server kann nicht nur auf Linux ausgeführt werden, sondern ist sogar leistungsfähiger. In kürzlich durchgeführten Benchmarks hat Microsoft die Performance mit verschiedenen Datenbankgrößen getestet, und Red Hat Enterprise Linux war auf jeder Ebene am schnellsten. Neben der reinen Geschwindigkeit schnitt Red Hat Enterprise Linux auch bei den Gesamtkosten pro Transaktion gut ab. Darüber hinaus kann Red Hat Insights Informationen zum Performance Tuning für bestimmte SQL Server-Deployments und andere verwandte Systeme, wie Cloud-Umgebungen oder das Betriebssystem selbst, bereitstellen.

Die Performance-Tests verdeutlichen die zentralen Anforderungen, mit denen viele Datenbank-Administrationsteams und IT-Abteilungen konfrontiert sind: die Bewältigung steigender Kosten bei gleichzeitigen Performance-Herausforderungen durch wechselnde Anforderungen.

Gesteigerte operative Effizienz

Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die SQL Server auf Linux installieren, wählen diese Plattform, um die Betriebskosten zu senken. Mit zunehmender Größe der Datenbank steigen auch die Anforderungen an die IT-Ressourcen, die mehr qualifiziertes Administrationspersonal, kostenintensivere Hardware oder softwaredefinierte Lösungen sowie eine höhere Komplexität in Bezug auf die Verfügbarkeit erfordern. In diesem Zusammenhang versuchen IT-Abteilungen, die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter für ihre Technologie-Stacks zu verringern und die Flexibilität zu haben, je nach Bedarf zwischen verschiedenen Umgebungen zu wechseln.

Red Hat Enterprise Linux bietet eine Vielzahl flexibler Subskriptionsoptionen mit wettbewerbsfähigen Preisen auf führenden Cloud-Marketplaces. Bei On-Premise Hardware ist Red Hat Enterprise Linux laut TPC-H-Benchmark in den verschiedenen Kategorien führend, und das bei äußerst geringen Kosten pro Transaktion für SQL Server.

Vereinfachte Verwaltung und Standardisierung

Die Verwendung von Red Hat Enterprise Linux als Plattform für SQL Server hat zusätzliche Vorteile, die über die Geschwindigkeit und Skalierbarkeit eines Linux-Systems hinausgehen. Red Hat Enterprise Linux enthält Standardprofile, die das System automatisch für eine bessere Performance und Sicherheit speziell für SQL Server-Umgebungen konfigurieren (unter Verwendung des optimierten mssql-Profils).

Je nach den vorhandenen Anwendungen und der Teamstruktur können IT-Abteilungen Red Hat Enterprise Linux konsolidieren und standardisieren, anstatt zu versuchen, die Workloads zwischen Windows- und Linux-Systemen aufzuteilen. Standardisierung ist eine Möglichkeit, die immer komplexer werdenden Umgebungen zu vereinfachen und zu verwalten, und SQL Server Management Studio (SSMS) bietet ein integriertes Management für SQL Server-Komponenten.

Noch keine Erfahrung mit Linux? Die Webkonsole von Red Hat Enterprise Linux ist eine webbasierte Managementschnittstelle, die Bereitstellung, komplexe Aufgaben und die tägliche Administration vereinfacht. Die benutzerfreundliche, intuitive und zentralisierte Webschnittstelle der Webkonsole vereinfacht komplexe Aktivitäten für unerfahrene Admins, sodass sie Aufgaben ohne Befehlszeilenkenntnisse ausführen und einen schnellen und praktischen Systemüberblick erhalten können.

Konsistenz für die Hybrid Cloud

Red Hat Enterprise Linux bietet ein konsistentes IT-Erlebnis für Sicherheit, Performance, Funktionen und mehr in Container- und Cloud-Umgebungen. Außerdem ist es für SQL Server zertifiziert. Da SQL Server-Deployments in der Cloud zunehmen, kann dieses Maß an Performance und Flexibilität IT-Teams helfen, ihre Workloads mit mehr Effizienz zu verwalten.

Integrierte Sicherheit und hohe Verfügbarkeit

Erhalten Sie Zugang zu den Sicherheitsfunktionen von SQL Server und dem gehärteten Code von Red Hat Enterprise Linux. Red Hat Enterprise Linux bietet darüber hinaus integrierte Sicherheitsfunktionen auf Betriebssystemebene, sodass Sie diese nicht für verschiedene Workloads separat verwalten müssen. So sind Sie vor Common Vulnerabilities and Exposures (CVE) geschützt.

Red Hat Enterprise Linux sorgt für Verfügbarkeit ohne größere geschäftskritische Unterbrechungen, schnellen Failover, eine verbesserte Verwaltbarkeit mit Red Hat High-Availability Add-On sowie eine effektive Kombination aus Verfügbarkeitsgruppen von SQL Server und Backup-Tools für eine schnelle Wiederherstellung nach unerwarteten Ausfällen.

Mehr Funktionen für Linux-Umgebungen

Die Vorteile gelten für beide Seiten. Red Hat Enterprise Linux kann Windows-Administrationsteams eine bessere Kosten- und Betriebseffizienz bieten, aber auch Microsoft SQL Server kann Linux-Administrationsteams neue Funktionen und Workflows zur Verfügung stellen, wenn ihre Anwendungen andere Funktionen benötigen als die, die mit Open-Source-SQL-Datenbanken verfügbar sind.

Wie kann Automatisierung helfen?

Das Ausführen von SQL Server auf Red Hat Enterprise Linux kann die Performance verbessern und Zeit einsparen, aber mit Automatisierung kann Ihr Unternehmen sogar noch effizienter werden. Mit Red Hat® Ansible® Automation Platform können Sie SQL Server konsistent und zuverlässig installieren und verwalten, und zwar in Bare Metal- und virtuellen Umgebungen sowie in Private und Public Clouds. Ansible Automation Platform installiert SQL Server in wenigen Minuten, integriert fortschrittliche Analysefunktionen, mit denen Sie intelligente Anwendungen erstellen können und kann die Performance transaktionaler Systeme und Data Warehouses verbessern. 

Sie haben noch keine Subskription für Ansible Automation Platform? Mit den Systemrollen von Red Hat Enterprise Linux können Sie die Vorteile der Automatisierung dennoch nutzen. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von unterstützten Ansible Rollen, die konsistente Workflows gewährleisten und die Ausführung manueller Aufgaben optimieren. Optimieren Sie Ihre wichtigsten Workloads zum Zeitpunkt des Deployments und vereinfachen Sie die laufende Administration durch die Automatisierung von workload-spezifischen Aufgaben. 

Mit der Microsoft SQL Server-Systemrolle von Red Hat Enterprise Linux können Sie Microsoft SQL Server in Ihrer Linux-Umgebung für Unternehmen mit empfohlenen Standardeinstellungen installieren, konfigurieren und optimieren. Verwenden Sie benutzerdefinierte Netzwerkparameter für SQL Server und schalten Sie fortgeschrittene Funktionen von SQL Server frei, wie etwa SQL Server Agent, FTS (Full-text Search), Powershell sowie Funktionen für FUA (Force Unit Access) und die TSL-Verschlüsselung. Die SQL Server-Rolle unterstützt auch die Konfiguration von SQL Server Always On-Verfügbarkeitsgruppen mit dem Red Hat High Availability Add-On. Mit dieser Konfiguration kann SQL Server eine höhere Verfügbarkeit und horizontal skalierte Performancefunktionen bereitstellen.

Wenn Sie bereits Red Hat Enterprise Linux verwenden, können Sie jetzt mit einem Schnellstart von Microsoft nach Tutorials suchen, Microsoft SQL Server installieren und konfigurieren (mssql-conf). Der SQL Server Configuration Manager wird mit der Datenbank-Engine geliefert.

Wenn Sie Red Hat Enterprise Linux noch nicht kennen, können Sie sich auf der Produktseite informieren oder kostenlos einsteigen.

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