Überblick
Software-Defined Storage (SDS) ist eine Storage-Architektur, bei der die Storage-Software von der zugrunde liegenden Hardware getrennt wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen NAS-Systemen (Network-Attached Storage) oder SAN-Systemen (Storage Area Network) ist SDS im Allgemeinen auf branchenübliche x86-Systeme ausgelegt, mit denen die Abhängigkeit der Software von proprietärer Hardware eliminiert werden soll.
Welche Vorteile bietet Software-Defined Storage?
- Freie Wahl der Hardware zur Ausführung Ihrer Storage-Services: Der von Ihnen gewählte SDS und Ihre Hardware müssen nicht vom gleichen Anbieter stammen. Sie können Ihre SDS-basierte Storage-Infrastruktur auf handelsüblichen oder x86-Servern erstellen. Dadurch können Sie die Kapazität Ihrer vorhandenen Hardware voll ausschöpfen, wenn Ihre Storage-Anforderungen wachsen.
- Kosteneffizienz: SDS ist ein verteilter Storage, der horizontal statt vertikal skaliert wird. So können Sie Kapazität und Performance unabhängig voneinander anpassen.
- Verbinden mehrerer Datenquellen zum Erstellen Ihrer Storage-Infrastruktur: Sie können Objektplattformen, externe Disk-Systeme, Disk- oder Flash-Ressourcen, virtuelle Server und cloudbasierte Ressourcen (sogar workload-dedizierte Daten) verbinden, um ein einheitliches Storage Volume zu schaffen.
- Automatische Anpassung von SDS je nach Kapazitätsanforderungen: Da SDS nicht von der Hardware abhängt, erfolgt die Automatisierung in SDS, nun ja, „automatisch" – d. h. dass ein Zugriff auf die Storage Volumes möglich ist, zu denen eine Verbindung besteht. Das Storage-System kann sich dabei ohne das Eingreifen von Administrationsteams, neue Verbindungen oder neue Hardware automatisch an die Datenanforderungen und Performance anpassen.
- Grenzenlose Möglichkeiten: Herkömmliche SANs (Storage Area Networks) sind auf die Anzahl der von ihnen nutzbaren Knoten (Geräte mit zugewiesenen IP-Adressen) begrenzt. SDS ist schon per Definition nicht in diesem Rahmen begrenzt. Theoretisch ist SDS also unbegrenzt skalierbar.
Was benötigen Sie für die Ausführung von Software-Defined Storage?
SDS kann auf branchenüblichen Servern und Disks ausgeführt werden – und genau darum geht es ja. Im Gegensatz zu anderen Storage-Typen hängt SDS mehr von seiner eigenen Software ab, als von der Hardware, auf der er aufsetzt. SDS beruht auf der Annahme, dass die zugrunde liegende Hardware – unabhängig von deren Wert oder Alter – früher oder später ausfällt. Durch die Verteilung von Workloads in der gesamten Infrastruktur wird für einen solchen Ausfall vorgesorgt.
Das bedeutet auch, dass SDS sowohl auf dem Standard-Betriebssystem des Servers als auch in einer VM (virtuellen Maschine) ausgeführt werden kann. Einige SDS-Produkte können sogar containerübergreifend ausgeführt werden. Dadurch können Nutzerinnen und Nutzer Anwendungen und Storage-Services über eine einzige Oberfläche verwalten, unabhängig von der Infrastruktur, in der sich der Container befindet (Bare Metal, virtuell oder Cloud).
Was Software-Defined Storage nicht ist
SDS ist keine Virtualisierung von Storage
Sowohl bei SDS als auch bei der Virtualisierung von Storage wird etwas von der Storage-Hardware abstrahiert. Die Ansätze unterscheiden sich aber. Bei der Storage-Virtualisierung kann die Kapazität vieler Storage-Geräte in einem Pool so gebündelt werden, dass es aussieht, als befinde sich der Storage auf einem Gerät. SDS hingegen abstrahiert die Storage-Services oder Storage-Software und trennt sie vom Gerät selbst.
SDS ist keine Cloud
Clouds sind Pools virtueller Ressourcen, auf die nach Bedarf über Self-Service-Portale zugegriffen werden kann, unterstützt durch Management- und Automatisierungssoftware. Viele dieser Merkmale treffen auch auf SDS zu, so dass man leicht denken könnte, dass SDS eine Cloud ist. SDS ist aber lediglich eine Schicht, die dabei hilft, Daten in eine Cloud zu übertragen – und zwar in einer Cloud-Umgebung, um einen einheitlichen Storage bereitzustellen. Dennoch verfügt SDS über Cloud-Storage-Features wie Netzwerkzugang sowie Management- und Automatisierungssoftware, wodurch Sie schnell skalieren und Services dosiert bereitstellen können – und womit sich SDS fast in derselben Familie wie Cloud Storage ansiedelt.
SDS per se ist kein Network-Attached Storage (NAS)
Es ist nicht so, dass SDS nicht auch mit einem Netzwerk verbunden wäre. SDS erfordert immer noch eine Form von Netzwerkverbindung – wie jedes Storage-System für Unternehmen. Vielmehr organisiert und teilt NAS Dateien, während SDS das Storage Volume selbst steuert. NAS kann auf einer SDS-Schicht bereitgestellt werden, aber SDS trennt die physischen Storage Volumes der Hardware vom Steuerungssystem.
Warum Red Hat?
SDS hört sich gut an, oder? Mit wachsenden Storage-Anforderungen haben Unternehmen durch SDS die Möglichkeit, Storage Volumes für sich arbeiten zu lassen, ohne sich darum zu sorgen, ob diese Volumes mit anderen Systemen integrierbar sind. Die Lösungen von Red Hat Data Services basieren alle auf Open Source, d. h. wir bieten eine Vielzahl an Entwicklerinnen und Entwicklern, Partnern und Kunden, die zusammen an der Bewältigung Ihrer Herausforderungen arbeiten. Unsere Technologie, die von Fortune 500-Unternehmen auf der ganzen Welt eingesetzt wird, basiert auf jahrzehntelangen Erfahrungen und Kenntnissen in Open Source. Unsere Storage-Lösungen sind offen, frei und kostengünstig. Dadurch unterstützen sie Ihr Unternehmen dabei, mit wenig viel mehr zu erreichen.